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10 Jahre Johannes Landenberger Schule

Wohl des einzelnen Menschen muss an erster Stelle stehen


Johannes Landenberger Förderzentrum Weimar feiert 10-jähriges Bestehen


Ein wunderbarer Festgottesdienst war am Freitag der krönende Abschluss der Festwoche zum 10-jährigen Bestehen des Johannes Landenberger Förderzentrums in der Weimarer Schubertstraße 1b. In einem bunten Zug liefen die 118 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern, Sonderpädagogischen Fachkräften und Betreuern vom Schulhaus über den Goetheplatz und den Markt zur Stadtkirche St. Peter & Paul.

In der Kirche wurde die Festgemeinde von Superintendent Henrich Herbst und Pfarrer Axel Kramme, Rektor der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH und der Stiftung Sophienhaus begrüßt. Die beiden hielten einen festlichen Gottesdienst.

Der Schulchor, die Landenberger Lerchen, begleitete den gesamten Gottesdienst mit tollen Liedern und übertrug die Geburtstagsstimmung auf alle Gäste.

„10 Jahre wie im Flug“ hatte Andrea König, seit 2006 Leiterin der Schule, ihren Rückblick genannt: Die Schule konnte nur durch die politische Wende entstehen. Aus einer Einrichtung für praktisch Bildbare ist eine Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche geworden. Schon bald sei ein Plan zum Zusammenschluss der drei Schulteile Apolda, Egendorf und Weimar erfolgt. Seitdem wurden verschiedene Ideen für das Förderzentrum geschmiedet. Mit der Gründung der Gesellschaft Diakonisches Zentrum Sophienhaus Weimar gGmbH kam Dank Geschäftsführer Dr. Walter Scheuber ein zukunftsfähiger Plan auf dem Weg. Als die Klinik des Sophienhauses abgerissen war, konnte der geeignete Standort gefunden werden. Es mussten dann die Trägerschaft der Schulen von der Stadt Weimar und dem Landkreis Apolda übernommen, der Neubau geplant und umgesetzt werden. Das alles wurde in fünf Jahren umgesetzt.

2001 konnte Einweihung gefeiert werden. Zunächst ging dies nur mit den Schülern aus Egendorf, Weimar und einer Apoldaer Klasse, weil sich viele Apoldaer Eltern gegen den Umzug wehrten.

Doch mittlerweile ist die Schule komplett und bietet den ganz unterschiedlichen Schülern beste Bedingungen zum Lernen und Spielen.

Dr. Klaus Scholtissek, Vorstand des Michaelistiftes Gefell, dem Träger der Schule, erinnerte trotz Feierstimmung, an die schwierige Situation der Förderschulen in Thüringen. „Wir leben in schulpolitisch unruhigen Zeiten. Bei Veränderungen, die in den Schulen passieren, muss Artikel 7, Absatz 2 der UN-Menschenrechtskonvention an erster Stelle stehen. Dieser besagt bei allen Maßnahmen, die Menschen mit Behinderung betreffen, muss das Wohl des Menschen Vorrang haben“, appellierte er an die Entscheider im Ministerium.

Mit großer Freude wurden die Grußworte von Dr. Walter Scheuber, dem ehemaligen Geschäftsführer des Diakonischen Zentrums Sophienhaus Weimar gGmbH, der früheren Schuldirektorin Dr. Petra Renelt und der ehemaligen Elternsprecherin Antje Prußnat gehört und mit Applaus bedacht.

Am Nachmittag konnte in der Schule bei Ausstellungen, Verkauf von Töpferwaren und gemeinsamen Essen weiter gefeiert werden.

Diese Festveranstaltung bildete den Abschluss einer gelungenen Festwoche.


Text und Fotos: Sandra Smailes