Was passiert, wenn der beliebte Weimarer Benefix-Lauf auf den Leipziger Kinder-Nachtlauf trifft und auch junge Rollstuhlfahrer oder behinderte Rollerfahrer Spaß haben sollen? Das, was die Organisatoren für den Kindertag auf dem Theaterplatz vorbereiten: das erste Weimarer Roller-Rennen.
Erdacht hat es die Stiftung zur Förderung der Landenberger-Schule, erläuterte dessen Vorsitzender, der Chef der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sophien- und Hufeland-Klinikum, Thomas Rusche. Im Vorjahr suchte er mit Stiftungsratsmitglied Martin Kranz eine Idee für eine Veranstaltung, bei der Menschen mit und ohne Behinderung Spaß haben und die zeigen soll, wie wichtig die Begegnung aller für das Miteinander ist. Wobei Rusche Inklusion natürlich befürwortet, sich aber klar für den Erhalt der Förderschul-Struktur in Thüringen ausspricht.
Herausgekommen ist bei den Überlegungen das Roller-Rennen. Dabei können drei- bis neunjährige Kinder aus Weimar und der Region am 1. Juni, einem Freitag, von 10 bis 16 Uhr in Dreier-Teams auf einem Kurs ums Dichter-Denkmal starten, an dem Strohballen die jungen Piloten und die hoffentlich zahlreichen Schaulustigen vor Verletzungen schützen. Die Fahrzeit richtet sich nach dem Alter der Kinder und variiert von fünf bis fünfzehn Minuten. Gestartet wird in den fünf Altersklassen Kinder 3 Jahre, Kinder 4 und 5 Jahre, Vorschulkinder 6 Jahre, Grundschüler 1./2. Klasse sowie Grundschüler 3. /4. Klasse.
Einschränkungen gibt es nicht viele, dafür aber umso wichtigere: An den Start gehen dürfen nur selbst mitgebrachte Gefährte, die keinen Kettenantrieb haben. Während Fahrräder also tabu sind, dürfen Piloten mit Rollstühlen, Rollern, Bobby Cars, Lauf- oder Dreirädern mitmachen. Und die Teams müssen sich vorab im Internet anmelden. So erhalten sie eine feste Startzeit und ersparen sich langes Warten vor dem Rennen.
Als Obolus muss jedes Team 5 Euro bezahlen. Das Geld fließt in den Stiftungszweck, hier konkret die Arbeit mit Schwerbehinderten und die Neuauflage eines Theaterworkshops mit den „Young Americans“, der allen Weimarer Schülern offen steht. Auf dem Theaterplatz warten dann zudem die Teddy- und Puppenklinik auf „Verletzte“, das DNT ist mit Maskenbildnern beteiligt, das DRK kommt mit einem Rettungswagen.
Mit im Boot sind das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda, dessen Kinder aus der Tiefurter Allee sich schon auf das Rennen freuen. Und vor allem 36 Einrichtungen, die am 1. Juni traditionell ein Fest in der Schillerstraße ausrichten. „Alle waren dafür, dass wir zusammen etwas machen“, sagte gestern Ramona Zander vom Kinderhaus. Eigens wegen des Roller-Rennens wird ihr Fest von 15 auf 13 Uhr vorverlegt. Die Organisatoren können jetzt nur hoffen, dass die Ankündigung von Martin Kranz stimmt: Er versprach dem oft verregneten Kinderfest so tolles Wetter wie beim Benefix-Lauf.
Jetzt freuen sich alle auf viele Anmeldungen, die ab sofort möglich sind. Und bedankten sich bereits für die problemlose Genehmigung durch die Stadt.
Anmeldung und weitere Infos: www.roller-rennen.de
Text und Bild: TA/TLZ Susanne Seide