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20 Jahre in Bewegung

20 Jahre in Bewegung – Fürstin-Anna-Luisen-Schule feiert ihre großartige Entwicklung

 

Die Fürstin-Anna-Luisen-Schule in Bad Blankenburg wurde vor 20 Jahren gegründet. Dieser runde Geburtstag wurde Anfang Oktober mit einer ganzen Festwoche gefeiert. „20 Jahre in Bewegung“ – unter diesem Motto standen die Feierlichkeiten mit Gottesdienst, Ehemaligen-Treffen, Tag der offenen Tür, Konzert in der Stadthalle, einem Schülermusical und dem Höhepunkt, einem Festakt mit Gästen und Luftballonaktion.

 

Die Schule ist keine Bildungseinrichtung im herkömmlichen Sinne. Denn die Jungen, Mädchen und jungen Erwachsenen, die dort unterrichtet, gefördert und umsorgt werden, sind Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der geistigen Entwicklung. Außerdem gibt es Schüler mit schweren Mehrfachbehinderungen oder autistischen Symptomen. Eine ganz besondere Schule also. Vor Gründung dieser Schule und im DDR-System war den Kindern mit geistiger Behinderung schulische Bildung verwehrt geblieben. Heute ist dies undenkbar. Dank freier Träger, wie der Evangelischen Stiftung Christopherushof, ist die Qualität der Bildung auf ein bemerkenswertes Niveau gestiegen.

1991 wurden zunächst 32 Jungen und Mädchen in die Schule aufgenommen. Schnell ist die Schülerzahl gewachsen, so dass 1997 ein Standort in Königsee eröffnet wurde. Bis zur Fertigstellung des Schulgebäudes am heutigen Standort in der Königseer Straße in Bad Blankenburg waren dort bis zu 54 Mädchen und Jungen untergebracht.

1999 erhielt die Fürstin-Anna-Luisen-Schule aus den Händen des damaligen Thüringer Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur Dieter Althaus die Urkunde zur staatlichen Anerkennung der Schule.

Während des Festaktes erinnerten die stellvertretende Schulleiterin Antje Wennrich-Wydra und einer der ersten Lehrer an der Schule Andreas Scherf mit einer Diashow an die bisherigen 20 Jahre. Sie zeigten damit die baulichen Verbesserungen, pädagogischen Fortschritte, personellen Veränderungen und vielfältigen Betreuungs- und Freizeitangebote für die Kinder in Schule, Werkstufe und am Nachmittag.

 

Mittlerweile lernen 64 Schüler aus Thüringen, zum Teil aber auch aus anderen Bundesländern an der Schule. Einige leben in der angegliederten Wohnstätte oder in Einrichtungen der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH.

 

Dr. Klaus Scholtissek, Vorstandsvorsitzender der Evang. Stiftung Christopherushof und Vorsitzender der Geschäftsführung der Diakoniestiftung, konnte zum Festakt der Schule verbundene Menschen aus Bad Blankenburg und der Region begrüßen. Unter ihnen der ehemalige Schulamtsleiter Bernd Zeuner, Pfarrer Andreas Kämpf und das Mitglied des Landtages Gerhard Günther.

Dr. Scholtissek betonte, wie stolz die Stiftung auf diese Schule sei und äußerte die Hoffnung, dass die Entwicklung weiterhin so gut verlaufe. „Wer sät der erntet. Hier geschieht beides, es wird gesät und geerntet. Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft in solch hoher Qualität, mit liebendem Herzen, fordernd als auch fördernd um die Kinder und Jugendlichen gekümmert wird. Ich will mich mit ganzer Kraft mit dafür einsetzen, der Schule gute Bedingungen zu bieten“, sagt der Vorstandvorsitzende.

Er machte deutlich, dass die Finanzierung des Schulbetriebes durch die Veränderung im Thüringer Schulgesetz auf wackligen Beinen steht und diese in ihrer Existenz bedroht. „Wir benötigen die Unterstützung von Eltern, Lehrern, der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und vielen anderen, um die Schule finanziell zu sichern und planen deshalb die Gründung einer Förderstiftung“, sagte er.

In der mit Musik und Tanz gestalteten Festveranstaltung kamen Freunde der Schule zu Wort. Gerhard Günther, Mitglied des Thüringer Landtages, richtete sich nicht als Politiker, sondern als Freund und Christ an die Schüler, Lehrer und Gäste. „Die Schule liegt mir am Herzen. Ich habe die Entwicklung miterlebt und will mich weiterhin dafür einsetzen“, sagte er. Er wird in der ab Dezember geplanten Förderstiftung mitarbeiten. Auch Bad Blankenburgs Pfarrer Andreas Kämpf hat seine Mitarbeit in der Förderstiftung bereits zugesagt. Zum Festakt brachte er Grüße der Kirchgemeinde und Segensworte.

Birgit Steffani ist seit August Leiterin der Schule. Sie richtete sich dankend und mit Freude an die Gäste. Sie sei froh in dieser Schule angekommen zu sein. Ihr Ziel ist es, trotz finanziellem Engpass die gegenseitige Wertschätzung beizubehalten, aber vor allem die qualitativ hohe und für die Kinder liebevolle Arbeit weiter zu führen.


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Text/Fotos: Sandra Smailes