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Bettina Schmidt mit goldenem Kronenkreuz geehrt

„Wer was erreichen will, hat Ziele, wer was verhindern will, hat Gründe.“

- Bettina Schmidt mit goldenem Kronenkreuz geehrt -


25 Jahre im Dienst von Kirche und Diakonie - Einsatz für Menschen mit Behinderung


Bettina Schmidt aus Altengesees ist seit mehr als 25 Jahren im Dienst der Diakonie und arbeitet seitdem für Menschen mit Behinderung. Für ihren Einsatz in Kirche und Diakonie wurde ihr das goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung des Diakonischen Werkes der evangelischen Kirche, verliehen. Die Ehrung nahm Pfarrer Axel Kramme, Rektor der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, vor.

Sie war von der Geschäftsführung der Diakoniestiftung für diese Auszeichnung vorgeschlagen worden, weil sie beeindruckend oft beruflich und ehrenamtlich überdurchschnittlich hohes Engagement unter dem Dach der Diakonie leiste. „Frau Schmidt nimmt neue Aufgaben und zusätzliche Arbeiten offen an, entwickelt innovative Lösungen, die stets auf Dauer erfolgreich verlaufen sind. Beispielgebend sind die Entwicklungen in der Diakoniestiftung zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung, aber auch die Angebote für Kinder aus Tschernobyl, regelmäßige Hilfstransporte nach Sklow in Weißrussland und gegenwärtig die Unterstützung zum Bau einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Paraguay“, sagt Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzend der Geschäftsführung.

Bettina Schmidt hat 1985 in der Stiftung Finneck in Rastenburg ein diakonisches Jahr in der Betreuung schwerstmehrfach behinderter Menschen absolviert. „Das sollte die Vorbereitung auf mein Theologie-Studium sein. Die Erfahrung hat meine Pläne geändert. Ich habe mich damals entschieden, meine Arbeit in den Dienst der Diakonie zu stellen“, sagt Bettina Schmidt.

Es folgte eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin in Neinstedt und

1988 kam sie durch eine Ausschreibung der evangelischen Wochenzeitung „Glaube und Heimat“ nach Altengesees zur Evangelischen Stiftung Christopherushof. „Als ich nach Altengesees kam, lebten in einem Bauernhaus 48 Menschen mit Behinderung. Die Männer waren in der Schalsteinproduktion und der Hauswirtschaft tätig, 15 Leute in einem Schlafsaal, alle Mitarbeitenden waren für Arbeit und Wohnen gleichzeitig zuständig“, erzählt sie.

Nach1990 als das Wohnhaus eingeweiht wurde, konnten sechs behinderte Menschen und zwei Betreuer in familienähnlichen Gruppen leben. „Wir hatten damit Räumlichkeiten gewonnen und konnten weitere Beschäftigungen anbieten, auch ehemals externe Beschäftigte konnten dann in der Werkstatt arbeiten und wurden nach ihren Möglichkeiten gefördert und eingesetzt“, sagt Bettina Schmidt. Durch die neuen gesellschaftlichen Umstände in der Wendezeit kam es zum Auflösen der geschützten Arbeitsplätze in den Betrieben. Durch gutes Planen der Evangelischen Stiftung Christopherushof wurde 1995 eine neue Werkstatt in Altengesees eingeweiht und sofort für viele Beschäftigte ein Arbeitsplatz geschaffen. Die bisherigen Arbeitsangebote Korbflechten und Weben, wurden durch die Bereiche Metall- und Holzbearbeitung, Töpferei und die Kreativwerkstatt erweitert. Später kamen die Gartenbaugruppe, die Zigarrenmanufaktur, die Wäscherei und Bäckerei mit Hofladen dazu.

2000 wurde die Werkstatt in Bad Lobenstein eröffnet und mittlerweile gibt es zwei große Standorte in Saalfeld.

Durch die Wiedervereinigung war vieles möglich. Bettina Schmidt hatte klare Vorstellung und Visionen. Zu Beginn arbeitete sie im Begleitenden Dienst, studierte dann Sozialpädagogik und Sozialbetriebswirtschaft. Nach sehr gut abgeschlossenem Studium entschied sie sich bewusst für den Christopherushof und Altengesees, baute dort mit ihrem Mann ein Haus und wurde sozialpädagogische Leiterin in der Evangelischen Stiftung Christopherushof.

Auch in die Vorbereitung und Durchführung der Fusion zur Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein 2009 zum größten Träger diakonischer Arbeit in Thüringen investierte Bettina Schmidt Ideen, Vorschläge und Konzeptionen. Nach erfolgreicher Umsetzung leitet sie den Geschäftsbereich zwei – Behinderten- und Eingliederungshilfe. Er ist ein Geschäftsbereich von insgesamt vier. Zu ihm gehören 23 Wohnstätten und vier Werkstätten für Menschen mit Behinderung, in denen ca. 600 Menschen beschäftigt sind.

Die Tatsache „Wer was erreichen will, hat Ziele, wer was verhindern will, hat Gründe“ wurde zum Lebensmotto von Bettina Schmidt. Ziele hatte und hat sie viele und bewegt auch diejenigen, die Gründe zum Nach- und Umdenken in die richtige Richtung haben. Dabei wird sie durch ihren tiefen Glauben und die uneingeschränkte Unterstützung ihrer Familie getragen. Bettina Schmidt nahm ihre Auszeichnung mit Freude und Dankbarkeit entgegen.

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Text und Fotos: Sandra Smailes