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Brücke zwischen Überfluss und Mangel

25 Jahre Tafel Blankenhain. Es wurde im Vorfeld diskutiert, ob das Anlass für ein Fest ist. Ausgelassen gefeiert wurde nicht, aber das Jubiläum angemessen, schön und mit vielen Gästen begangen. 
Neben vielen Tafelnutzern und den ehrenamtlichen Helfern waren auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Vorsitzende der Tafel Thüringen e.V. Beate Weber-Kehr und Blankenhains Bürgermeister Jens Kramer zu Gast. Sie alle nahmen sich viel Zeit, um das schöne Geburtstagsfest mitzuerleben. 
Mädchen und Jungen vom Kindergarten St. Martin in Keßlar, die neu formierte Holzdorfer Band und die Trommelgruppe der Saalfelder Werkstätten waren zum Gratulieren gekommen, sorgten für die musikalische und kulturelle Umrahmung.
Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein und so gab es zum Fest auch Pralinen aus der Schokoladenmanufaktur im Landgut Holzdorf, Bratwurst, frischen Kuchen, verschiedene Fruchtsäfte und ein Glas Sekt zum Anstoßen. 
Die Grußworte zum Fest waren von zwei Themen geprägt: Der Dank an Helfer und Spender sowie die Finanzierung der Tafeln. 
Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung, begrüßte zu diesem, wie er sagte, nachdenklichem und doch schönem Anlass. Er sei sehr gern hier, um den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz zu danken. Es gehe nicht darum, die Tafeln in Frage zu stellen, sondern darum, zu helfen wo Hilfe nötig ist. Die Tafeln in Blankenhain und Weimar seien ein guter Ort, um Menschen in Not zu unterstützen und das tut die Diakoniestiftung. In Blankenhain werden monatlich etwa 500 Haushalte, das sind 670 Erwachsene und 220 Kinder mit Lebensmitteln unterstützt. 
Seit gut zwei Jahren gehört die Tafel Blankenhain zum Sozialkontor Johannes Falk und ist damit in Trägerschaft der Diakoniestiftung übergegangen. Die mehr als 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer um Standortleiterin Ingrid Moisa und Teamleiter Marco Modrow sind täglich in Blankenhain für Hilfesuchende in der Lebensmittelausgabe und dem Sozialkaufhaus da und fahren Ausgabestellen in Bad Berka, Kranichfeld und Teichel an. 
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow war nicht zum ersten Mal in Blankenhain. Bereits zum 20-jährigen Bestehen war er gekommen. Schließlich gilt die Tafel Blankenhain als die erste von mittlerweile 32 in Thüringen und ist das Zentrallager für Palettenware, das Logistikzentrum der Tafeln in Thüringen. Ramelow bat aufzuhören in Kategorien zu denken arm oder reich, behindert oder nicht behindert, soziale Inklusion werde auch bei den Tafeln gelebt. Da geht es nicht nur um die Versorgung mit Lebensmitteln, sondern auch um ganz viel Zwischenmenschliches.
Bodo Ramelow ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Er habe viele Lebensmittel im Müll landen sehen, das sei auch heute noch so, die Tafel helfen das zu verhindern. Nach der Ansprache von Beate Weber-Kehr, die zurückblickte, informierte, aber auch forderte, versprach Ramelow, die Tafel zu unterstützen. Als erstes sei Hilfe beim gestiegenen Benzinpreis angedacht. Diese Ankündigung sorgte für Applaus.  
Bürgermeister Jens Kramer sieht die Tafel als Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Auch wenn die Tafel schwer als Aushängeschild diene, so weiß er, dass die Tafel und das Sozialkaufhaus die Stadt Blankenhain für viele Menschen lebenswerter machen.
Der neue Blankenhainer Pfarrer Dr. Markus Hille sagte, dass trotz aller Unterschiede in den Lebensumständen, jeder daran erinnert sein sollte, dass wir alle der gleichen Schöpfung abstammen. Bei anschließenden Fest wurde gemeinsam gegessen und getrunken.
Bettina Schmidt, Geschäftsbereichsleiterin der Bereiche Eingliederungshilfe, Arbeit und Integrationsmanagement, nutzte die Gelegenheit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern persönlich mit einem Geschenk zu danken.