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Christo-Bäckerei besteht seit fünf Jahren

Christo-Bäckerei und Hofladen in Altengesees auf den Tag vor 5 Jahren eröffnet – Kaffee und Plätzchen für die Kunden

Die Christo-Bäckerei und der Hofladen in Altengesees bestehen am Mittwoch, 9. April 2014, seit genau fünf Jahren. An diesem Tag bedankt sich der Christopherushof bei der treuen Kundschaft mit einer Tasse Kaffee, Plätzchen und einigen Sonderangebote. Und natürlich gibt es auch Waren aus dem Werkstattladen zu kaufen.
Bettina Schmidt, die Geschäftsbereichsleiterin Eingliederungshilfe der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH, erinnert sich, dass kaum jemand daran geglaubt hatte, dass ihre Idee, eine eigene Bäckerei zu eröffnen, erfolgreich verlaufen könnte. Umso glücklicher sind sie und alle Beteiligten, dass nun schon der 5. Jahrestag gefeiert werden kann.
In dieser Zeit hat sich der Hofladen zu einem Anziehungspunkt für Altengesees entwickelt, der in die gesamte Umgebung ausstrahlt. „Als ich während eines Besuches in England eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung besuchte und sah, dass eine Bäckerei dazugehört, die alle Bewohner mit frischen Backwaren versorgt, war mir klar, dass wir das in Altengesees auch tun können“, erinnert sich Bettina Schmidt. Zunächst gab es viele Skeptiker, sowohl in den Werkstätten Christopherushof, aber auch Außenstehende. Doch in nur einem Jahr waren alle Vorbereitungen getroffen: das leer stehende Haus auf dem Gelände des Christopherushofes wurde zur Bäckerei umgebaut und das Grundinventar konnte aus aufgegebenen Bäckereien in Bayern aufgekauft werden. „Wir hatten das große Glück, mit Frank Müller aus Burglemnitz einen exzellenten und auch mutigen Bäcker zu finden und Steffen Hopfe zeigte als Beschäftigter großes Interesse am Bäcker-Beruf“, blickt Frau Schmidt zurück.
In den Nachbarorten gibt es keinen Bäcker. So gab es Grund zur Hoffnung, dass neben der Eigenversorgung von Wohn- und Werkstätten in Altengesees auch die Altengeseeser Einwohner den Laden annehmen würden. Genauso ist es gekommen. Der Hofladen hat sich zu einem Treffpunkt entwickelt, der auch Menschen aus den umliegenden Orten anzieht. Im Hofladen gibt es neben den Backwaren alles für den täglichen Bedarf, dies wird gut angenommen. Die Christo-Bäckerei ist mittlerweile ein Betrieb mit fünf Mitarbeitern und drei, manchmal vier Beschäftigten.
Die Backwaren werden täglich nach Bad Lobenstein, Ebersdorf und Saalfeld geliefert. „Wir hätten gern noch den einen oder anderen Beschäftigten mehr in diesem Werkstattbereich, aber auch Menschen mit Behinderung scheuen die ungewöhnliche Arbeitszeit“, sagt sie. Für die Bewohner ist der Hofladen zu einem Zentrum der Inklusion geworden. Die Werkstätten Christopherushof öffnen sich auch auf diesem Wege für die Menschen im Ort und den umliegenden Gemeinden. Die Bewohner und Beschäftigten können selbstständig einkaufen gehen und haben mit der Bäckerei einen weiteren Arbeitsbereich gewonnen, der das vielfältige Angebot der Werkstatt bereichert. Für den Bäcker Frank Müller war die Arbeit mit Menschen mit Behinderung neu. „Es ist ein wunderbares Arbeiten hier. Die Beschäftigten erfüllen ihre Aufgaben mit Freunde, so dass wir alle voneinander profitieren und sehr gute Produkte entstehen“, sagt der Bäcker.
Stolz ist man in Altengesees vor allem auf das breite Angebot der Bäckerei. Es gibt verschiedene Brotsorten, exzellente, runde Bauernkuchen und verschiedenstes Gebäck. Das Mehl dafür kommt aus der Ebersdorfer Ruhmühle.
„Unsere Bäckerei ist etwas Besonderes. So haben sich die Bäcker unter anderem auf alte Rezepturen spezialisiert und backen zum Beispiel Dinkelbrötchen, Schrotbrot und Brot mit Natursauerteig. Unter die Streusel auf dem Streuselkuchen kommt nur selbst gekochter Pudding und in unserem Hausbrot werden ausschließlich selbst geraspelte Möhren verarbeitet“, schwärmt Bettina Schmidt.


Sandra Smailes


Foto (von Diana Oertel): Eröffnung der Christo-Bäckerei und des Hofladens am 9. April 2009.