Am Wochenende hatte die Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein zum dritten Christomarkt nach Altengesees eingeladen. Damit wurde am Standort der Wohn- und Werkstätten für mehr als 150 Menschen mit Behinderungen ein Lichterfest mit Adventsmarktcharakter und Martinsfest zu gleich geboten. Erneut sind hunderte Menschen der Einladung gefolgt. „Ich wohne in Lichtentanne und fahre regelmäßig hier vorbei. Endlich habe ich es mit der Familie zusammen geschafft, zu schauen, was hier alles Schönes gemacht wird“, sagt eine Besucherin während sie eine große, in Altengesees getöpferte Vase auswählt.
„Ich habe nicht gedacht, dass die Lebkuchen so gut schmecken“, „Wir haben leider nicht so viele Stühle, wie wir gern von den gewebten Kissen kaufen möchten“, „Oma, das Adventsgesteck mit roten, weißen oder cremefarbenen Kerzen?", „Habt ihr schon den Joghurt mit Kürbisgeschmack probiert“, das und ähnliches konnte man immer wieder hören.
Die Werkstätten mit mehr als zehn Arbeitsbereichen zeigen mit dem Christomarkt, was Menschen trotz Beeinträchtigung bei guter Betreuung und klarer Anleitung leisten können. Dafür arbeiten etwa 50 Fachkräfte und Mitarbeitende in Altengesees.
Christo-Bäckerei, Hofmolkerei, Töpferei, Weberei, Zigarrenmanufaktur, Kreativbereich, Tischlerei und auch die Fördergruppe, alle waren vorbereitet, haben im Vorfeld vieles hergestellt, um zum Mark all das schöne, dekorative und schmackhafte zu zeigen und zu verkaufen. Viele Bestellungen für Adventsgestecke wurden entgegen genommen, Stollen und Plätzen verkostet. Vorfreude auf die nahe Adventszeit.
Aber es kamen auch Menschen, oft Angehörige, um sich über Beschäftigungsmöglichkeiten und Aufnahmen zu informieren, sagte Jennifer Binder vom Begleitenden Dienst der Werkstäten Christopherushof.
„Dass unser Christomarkt ein solcher Erfolg ist und viele Besucher von weit her anlockt, freut mich sehr, das zeigt, dass das Interesse an unserer Arbeit groß ist, die Produkte gefallen. Die Menschen lassen sich gern einladen, gerade im November, in der eigentlich dunklen Jahreszeit. Zum Erfolg gehört aber auch die gute Vernetzung mit anderen Anbietern aus der Region“, sagt Bettina Schmidt, Geschäftsbereichsleiterin Eingliederungshilfen der Diakoniestiftung. Das Sägewerk Meissner war mit praktischen Holzprodukten, Spielsachen und schönem Advents- und Weihnachtsschmuck vor Ort. Bei Christoph Hetterle wurden gern Oma Friedels Liköre gekostet und gekauft, zum Beispiel die Wintersorten Mohn- und Spekulatius, aber auch Vanilletraum, Himbeer- oder Heidelbeer-Eierlikör. Noch viel größer war die Auswahl am Eisstand. Die kleinste Eismanufaktur der Welt gehört seit ein paar Wochen zum Angebot der Diakoniestiftung. Dort können dutzende Geschmacksrichtung selbst zusammengestellt werden: Johannisbeere-Rumkugel, Zuckerstreusel mit Apfeleis, Ingwer-Schoko, alles ist möglich, wurde am Wochenende zig Mal verkauft und kann auch zu jedem Fest, ob im Seniorenzentrum, zu Firmenfeiern oder in der Schule bestellt werden.
Für die Kinder gab es Kreativangebote und am Samstag eine Lampionumzug.
Wer nicht genug hat, kann montags bis freitags im Hof- oder Werkstattladen in Altengeses stöbern und auf den Weihnachtsmärkten, zum Beispiel auf Schloss Burgk Waren aus dem Christopherushof kaufen. Da gibt es auch den Werkstattkalender „Kunst & Glaube“, zwölf Monatsblätter mit Engelfiguren, Sinnsprüchen, die als Postkarten verwendbar sind und von einem schicken Holzfuß, als Bilderhalter getragen werden. Ein tolles Geschenk.