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Demenz! Die Familie braucht nicht Kopf zu stehen, wenn Oma komisch wird

„Wenn Oma komisch wird, weil sie Demenz hat, sind wir da und helfen Betroffenen und Angehörigen mit Beratungen, ambulanten Hilfen, aber auch in den Tagespflegen und spezialisierten Bereichen in den Pflegeheimen“,  sagt Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein. In den derzeit etwa 25 Einrichtungen zwischen Weida und Ilmenau, Donndorf und Gefell, also in ganz Thüringen, sind mittlerweile mehr als 1200 Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche tätig. Sehr häufiger geht es dabei um die Betreuung von Menschen mit Demenz: „Angehörige und Nachbarn, die an Demenz erkrankte Menschen pflegen und begleiten, bekommen Unterstützung in Selbsthilfegruppen, bei Pflegekursen oder Kurzzeitpflegeangeboten in den stationären Einrichtungen. Bei der Beratung, die in allen Einrichtungen nachgefragt werden kann, wird mit den Familien nach Lösungen gesucht, welche Versorgungsform in der aktuellen Phase der Erkrankung die geeignete wäre“, zählt Martin Gebhardt auf und empfiehlt Angehörigen dringend, die Angebote zu Beratung und Unterstützung  frühzeitig anzunehmen.

Hilfsangebote sind, ob von der Diakoniestiftung, anderen Trägern auch  der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ausreichend da. Drei stationäre Einrichtungen in Saalburg-Ebersdorf, Weimar und Erfurt haben sich auf die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz – besonders mit  Verhaltensauffälligkeiten - spezialisiert.
In allen Heimen oder Tagespflegen gibt es Gruppenangebote oder Bereiche, in denen „besondere Spielregeln“ gelten, damit sich die an Demenz Erkrankten angenommen fühlen und sich angemessen beteiligen können.
Mehr dazu erfahren Sie in den Einrichtungen oder auf unserer Internetseite: www.diakonie-wl.de/Altenhilfe  und bei der Alzheimergesellschaft Thüringen www.alzheimer-thueringen.de

Zum Weltalzheimertag
Am 21. September ist der Weltalzheimertag. Die Menschen sollen an diesem Tag für die Situation der Erkrankten und ihrer Angehörigen sensibilisiert werden. Gemeint ist damit die Verbesserung der Versorgungs-, Beratungs- und Lebenssituation der an Demenz erkrankten Menschen. In Deutschland betrifft das aktuell 1,7 Millionen Menschen mit ihren Angehörigen. Die Zahlen der Erkrankten nimmt weltweit, besonders in den Industrieländern zu.
Es gibt Möglichkeiten der Behandlung, allerdings können diese die Krankheit nur bedingt beeinflussen, die Erkrankten und die Medizin warten weiter auf das Wundermittel.
In diesem Jahr steht der Welt-Alzheimer-Tag unter dem Motto: Einander offen begegnen. Trotz des mitunter eigenwilligen und auf den ersten Blick unverständlichen Verhaltens der Erkrankten soll Toleranz, Interesse und Verständnis den Umgang miteinander bestimmen.  
Forschung und Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik beschäftigen sich mit der Qualität und Versorgung von Menschen im Alter. Die Erwartung, trotz Hochaltrigkeit und Erkrankung ein würdevolles und abgesichertes Leben zu führen, wird gesellschaftlich angestrebt. Trotzdem: Die individuelle Umsetzung des Zieles muss sich in den Familien, in den Wohnhäusern bzw. im Kontext der professionellen Hilfe bewähren.
Die Pflegeforschung hat inzwischen einen eigenen Demenz-Standard zur Verfügung gestellt. Er zielt im Wesentlichen auf die Beziehungsqualität. Gemäß dem gebündelten Expertenwissen ist sie die wichtigste Voraussetzung
für eine gelingende Pflegebeziehung. Es geht dabei u.a. um die nötige Zeit und um einen gut abgestimmten, reflektierten Umgang mit den Erkrankten und seinen Bedürfnissen.  

Ansprechpartner:
Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe der Diakoniestiftung
Tel.: 03643 - 2410-130
E-Mail: M.Gebhardt@diakonie-wl.de