Ein segensreiches Haus
Auf den Tag genau vor zehn Jahren zogen in Blankenhain die ersten Senioren ins neue Pflegeheim
Eine Festgottesdienst am Freitagvormittag ist auch in Blankenhain etwas Außergewöhnliches. Heute gibt es diesen in der Kirche st. Severi und später manche Festrede im Pflegeheim Maria-Martha dazu.
Roswitha Heerdegen, die Leiterin des Seniorenpflegeheimes MAria-Martha in Blankenhain, ist seit Tagen mindestens genauso aufgeregt wie ihre Mitarbeitenden und auch einige Heimbewohnerinnen und Heimbewohner. Was nicht wundert: Heute ist im Haus großer Bahnhof. Denn auf den Tag genau vor zehn Jahren konnten die ersten Senioren das neue Pflegeheim zwischen Schul- und Waldstraße beziehen. "Für mich was es damals der zweite Umzug. Das alte Haus wurde ja abgerissen, wir mussten vorübergehend in die Helios-Klinik ziehen", erinnert sich Roswitha Heerdegen. Uns ebenso gegenwärtig ist ihr noch die große Vorfreude auf das neue Haus. Sie ließ alle Aufregung und Arbeit, die Um- und Rückzug mit sich brachten, in den Hintergrund geraten.
Bis heute rückt Roswitha Heerdegen nicht davon ab: Das neue Haus war ein Segen, ein Segen für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Mitarbeitenden. "Der hohe Komfort mit Einbettzimmern ermöglichte den Menschen ein ganz neues Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Erstmals konnte beispielsweise jede und jeder sein Zimmer so ausgestalten, wie sie bzw. er es wollte."
Keine Schwellen mehr, dafür Bewegungsfreiheit und kurze Wege im ganzen Haus, ausreichend Platz für Begegnung und Geselligkeit, dazu ein schöner Innenhof und ein Garten erleichterten indes auch dem Pflegepersonal die Arbeit. Dafür hat die Leiterin des Hauses mit Platz für 62 pflegebedürftige Menschen gleichfalls eine Maxime: "Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben es mehr als verdient, dass sie bestmöglich betreut und gepflegt werden." DAs s das täglich eine neue Herausforderung ist und nicht immer konfliktfrei, verhehlt sie nicht. "Wir haben sehr viele Menschen mit großer Demenz und schwerwiegenden Krankheitsbildern, die einen erheblichen Pflegeaufwand verlangen. "Doch zum Glück haben wir neben Pflegekräfen und hauswirtschaftlichen MItarbeitenden einen hohen Prozentsatz an sehr gut ausgebildeten Pflegefachkräften", sagt Roswitha Heerdegen und drückt beide Daumen, dass das so bleibt.
Besonders froh ist sie über viele Partnerinnen und Partner in der Stadt und außerhalb. Da sind die Kindergartenkinder mit ihrer Neugier und ihrer Lebensfreude. Da ist die Kirchgemeinde mit Pfarrer Günter Widiger. Oft kommt auch Christine Widiger mit Christlehrekindern oder Konfirmanden vorbei. Da haben die guten Küchengeister der Helios-Klinik immer ein offenes Ohr für besondere Wünsche, da ist ein guter Draht zum Lindenstadtchor, und da sind die Physiotherapiepraxen, Apotheken, Sanitätshäuser und andere mehr.
Erst recht will die Chefin den Träger des Hauses und Arbeitgeber ihres Teams nicht vergessen: die Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein. Am 1. Januar 1993 übernahm das damalige Diakoniesche Zentrum Sophienhaus Weimar die Verantwortung für das bis dato kreiseigene Pflegeheim. Es fungierte später als Bauherr für den über drei Millionen Euro teuren Neubau, zu dem Bund und Land Geld beisteuerten. "Unter diesem DAch lässt es sich gut arbeiten", bestätigt Roswitha Heerdegen. Sie hätte übrigens am 1. Juli fast ihr 40-jähriges Dienstjubiläum vergessen. Ihre Arbeitgeberin zum Glück nicht.
Von Sabine Schmidt (TA 20.8.2010)