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Ein wunderbares, altes Haus

Am Samstag wurde das 150-jährige Bestehen des Evangelischen Kindergartens in Schleiz gefeiert. "Wir beginnen mit dem Fest in der Kirche, weil wir so am besten unser Selbstverständnis als christlicher Träger zum Ausdruck bringen können", sagt Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung zur Begrüßung vor vielen Gästen. Er ging auf die mehreren hundert Kinder ein, die in diesem Kindergarten mit Liebe, Empathie und christlicher Nächtenliebe betreut wurden - stets mit dem Kompass hoher erzieherischer Qualität. Dafür dankte er den vielen Erzieherinnen und Erziehern, Diakonissen, Leitern, Mitgliedern der Kirchgemeinde Schleiz, Entscheidungsträgern, Pfarrern und Bürgermeistern. Schließlich ist es ganz und gar nicht selbstverständlich, dass der Kindergarten die verschiedenen Staatssysteme überstanden hat und widrigen politischen Einflüssen vor allem während des Nationalsozialismus und des Sozialismus trotzen konnte.

Stellvertretend dankte er der jetzigen Leiterin Kerstin Enk und den derzeit im Kindergarten tätigen Frauen und Männer. Sie alle wurden mit Blumen geehrt - übergeben von Dr. Scholtissek und Marlies Köhler, Geschäftsbereichsleiterin Kinder/ Jugend/ Familien der Diakoniestiftung.

Auch ein paar ehemalige Mitarbeitende, gar frühere Kinder, aber viele Jungen und Mädchen, die jetzt den Kindergarten besuchen, deren Eltern und Großeltern, sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung konnten im Festgottesdienst begrüßt werden.

Pfarrer Ingolf Scheibe-Winterberg leitete einen schönen, kindgerechten Gottesdienst. Dort wurde viel gesungen und gelacht, die Schöpfungsgeschichte nachgespielt, es gab einen kleinen Konfettiregen und anschließend Grußworte von Gästen.

Der Schleizer Bürgermeister Jürgen K. Klimpke las aus dem Schleizer Wochenblatt vom Gründungsjahr 1867 die kurze Information der damals als Kleinkindbewahranstalt gegründeten Einrichtung. "Sie sei eine segenbringende Einrichtung für die Stadt...die Kinder kommen wohlvorbereitet und geweckten Geistes zur Schule...". Er sagte, so wie die Länge der Zeitungsmeldungen zum Kindergarten zugenommen hätte, so sei der Kindergarten gewachsen. Begonnen mit sechs Kindern werden nun 75 Mädchen und Jungen ab dem ersten Lebensjahr, werkstags von 6 bis 17 Uhr, betreut.

Nach dem Gottesdienst erlebten viele Dutzend Gäste im Kindergarten ein großes Fest. Der neue Spielplatz wurde mit einem Tanz eingeweiht und Torte zum 150. Geburtstag verkauft. Im Gebäude waren Fotos, Informationen und Spielsachen aus früheren Tagen ausgestellt. Außerdem gab es viele Möglichkeiten zum Spielen, Ausprobieren und Entdecken. Das Kindergartenteam um Kerstin Enk hatte sich vieles einfallen lassen, um diesen Jahrestag würdig begehen zu können und gleichzeitig ein interessantes Programm für jung und alt anzubieten.

In Vorbereitung auf das Fest sind ein Rezeptebuch mit den Lieblingsspeisen der Kinder und Eltern sowie eine Festschrift mit Fakten aus der Vergangenenheit und den jetzt aktuellen Gruppen entstanden. Beides kann im Kindergarten erworben werden.