Bernd Lindig, Assistent der Geschäftsbereichsleitung Altenhilfe, hat nach der Ehrung mit Erika Köllmer gesprochen:
Liebe Frau Köllmer, Sie wurden mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie geehrt. Wie lange sind Sie schon dabei?
Nach meiner damals noch zweijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin begann ich vor 25 Jahren, im Januar 1993, im Wichernheim der Diakonie. 2001 bin ich dann mit in das neue Sophienhaus gezogen.
Sie wirken heute äußerst zufrieden und motiviert. Was ist Ihr Geheimnis dafür?
Ruhe und Freude zu verbreiten! Das bedeutet für mich einerseits, den notwendigen Abstand zur Arbeit zu finden. Nach Dienstende bleiben die dienstlichen Sorgen möglichst hier. Wenn ich andererseits während der Arbeit jederzeit entspannt und ruhig bleibe, überträgt sich das auf die Bewohner und Kollegen. Das macht alle zufrieden. Ähnliches gilt für das Verbreiten von Freude. Oft sind es die Kleinigkeiten im Alltag, ein alter Spruch, ein Vers, die uns Spaß bringen. Alle Menschen lachen gern, am liebsten natürlich gemeinsam mit anderen. Dabei finde ich es wichtig, die momentane Situation und das Befinden der Menschen zu erspüren und ganz direkt darauf einzugehen.
Bedeutet es für Sie etwas, bei der Diakonie zu arbeiten?
Ganz ehrlich: Ja! Der Glaube spielt in meinem Leben schon immer eine große Rolle, spätestens seit der von meiner Schule damals argwöhnisch beobachteten Konfirmation. Heute sind Glaubensaspekte für mich selbstverständlich im Alltag mit den Bewohnern. Viele fühlen sich in Momenten des Betens oder beim Wiedererkennen von Bibeltexten auf besondere Weise geborgen. Im Sophienhaus gefällt mir vor allem das Miteinander der Kolleginnen, der gegenseitige Austausch und die unkomplizierte Unterstützung untereinander, zum Beispiel wenn viele krank sind.
Was raten Sie Kolleginnen und Kollegen, um ebenso lange zufrieden in der Pflege arbeiten zu können?
Mehr Leute sollten den Mut haben, sich zu entwickeln, zum Beispiel eine Ausbildung anzufangen, sei es zum Pflegehelfer oder zur Fachkraft. Oft geht viel mehr, als man selbst glaubt. Wir Älteren sollten die Jüngeren gerade dabei unterstützen. Auch im beruflichen Alltag selbst sollten wir noch mehr voneinander lernen, Alt von Jung, Jung von Alt. Die Wichtigsten Themen sind dabei für mich Demenz und palliative Pflege.
Welchen Wunsch haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?
Das sehr gute Miteinander hier im Sophienhaus soll erhalten bleiben, neben allen Entwicklungen, die notwendig, wichtig und spannend sind.
Was hat Sie bewegt, als Sie in einer Mitarbeiterversammlung das Kronenkreuz erhielten?
So voll hatte ich den Saal noch nie gesehen! Ich war sehr aufgeregt und wollte gar nicht so im Mittelpunkt stehen. Aber dann fühlte es sich richtig gut an. Vor allem weil die Kollegen wunderbar reagiert haben und sich so herzlich mit gefreut haben.
Alles Gute und vielen Dank für das Gespräch!
Im Januar wurden neben Erika Köllmer zwei weitere verdiente und langjährige Mitarbeiterinnen aus dem Bereich der Altenhilfe mit Kronenkreuzen geehrt: Birgit Hoffmann (Mitarbeiterin in der Verwaltung, Diakonie Sozialstation Bad Lobenstein, linkes Bild) und Frau Kristin Eisenschmidt (Krankenschwester, ebenfalls Diakonie Sozialstation Bad Lobenstein, rechtes Bild)
Herzlichen Glückwunsch!
Interview / Bilder: Bernd Lindig