Förderstiftung für Fürstin-Anna-Luisen-Schule gegründet
Mit der Unterzeichnung der Stiftungsurkunde durch die Vorstände der Evangelischen Stiftung Christopherushof Dr. Klaus Scholtissek (links) und Rainer Neumer wurde die Stiftung gegründet. Foto: Roberto Burian
Am Donnerstag wurde im Bad Blankenburger Fröbelsaal mit der Unterzeichnung der Stiftungsurkunde eine neue Stiftung ins Leben gerufen. Sie soll den langfristigen Erhalt der Fürstin-Anna-Luisen-Schule sichern. Bad Blankenburg. Der Anlass war ein positiver, wenn sich auch alle Anwesenden gewünscht hätten, dass er nicht notwendig gewesen wäre.
Im Fröbelsaal des Bad Blankenburger Rathauses waren am Donnerstagabend Pädagogen, Schülerinnen und Schüler, Vertreter der Evangelischen Stiftung Christopherushof und der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH sowie interessierte Gäste zusammen gekommen. Der Anlass war die Gründung einer Förderstiftung für die Fürstin-Anna-Luisen Schule Bad Blankenburg als Reaktion auf die unsichere Entwicklung der Thüringer Schulpolitik. Namhafte Personen aus der Region hatten sich bereits im Vorfeld zu einer Mitarbeit im Stiftungsrat bereit erklärt. Mit Prof. Dr. Kai Brodersen, Präsident der Universität Erfurt, der in seiner Rede Auszüge Martin Luthers Ratsherrenschrift von 1524 zitierte, hat die Förderstiftung ein weiteres prominentes Mitglied im Stiftungsrat gefunden. Alle Redner von Bad Blankenburgs Bürgermeister Frank Persike (Linke) über Bernd Zeuner, dem ehemaligen Schulamtsleiter des Staatlichen Schulamtes Rudolstadt und Präses der Kreissynode Rudolstadt-Saalfeld, bis hin zur Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt , welche sich per Videobotschaft zu Wort meldete, betonten, dass man sich gegen die Benachteiligung der Fördereinrichtungen durch das Land wehren müsse. Dr. Klaus Scholtissek, Vorstand der Evangelischen Stiftung Christopherushof und Vorsitzender der Geschäftsführung der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein unterstrich die Notwendigkeit der Stiftung: "Durch die aktuelle Politik des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur werden die Zuschüsse für Schulen in freier Trägerschaft gesenkt. Der Eigenanteil der Evangelischen Stiftung Christopherushof steigt von 15 Prozent auf 20 Prozent, Diese Last ist vom Schulträger allein nicht mehr zu bewältigen." Als Elternvertreterin hielt Yvonne Neubeck-Aßlan eine sehr emotionale Rede. Ihre Tochter ist Autistin und lernt seit neun Jahren in der Schule. Ihr sei es wichtig, dass Kinder die für sie optimale Bildungseinrichtung besuchen. In dieser Schule bestimme jedes einzelne Kind an jedem Tag neu den Lehrplan. Das müsse im Sinne der Kinder erhalten bleiben. Mit der Unterzeichnung der Stiftungsurkunde wurde die Stiftung ins Leben gerufen. Sie verfügt über 10 000 Euro Startkapital. Die Förderstiftung wird mit Spenden und Zustiftungen ein Stiftungsvermögen bilden, das sicher und gewinnbringend angelegt wird. "So soll die Schule langfristig erhalten und damit die Vielfalt der Schullandschaft in der Region gesichert werden", betonte Schulleiterin Steffani.
Roberto Burian / 17.12.11 / OTZ