Gemeindepsychiatrische Kontakt- und Beratungsstelle Rudolstadt hatte zu Tag der offenen Tür und einem Fachtag eingeladen
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens hatte die Gemeindepsychiatrische Kontakt- und Beratungsstelle in Rudolstadt kürzlich zu einem Tag der offenen Tür und einem Fachtag zum Thema „Trauma“ eingeladen.
Rudolstadt. Die Gemeindepsychiatrische Kontakt- und Beratungsstelle in Rudolstadt war in diesen Tagen Veranstaltungsort für eine Reihe von Feierlichkeiten sowie Gespräche und Informationen rund um das Thema psychische Erkrankungen. Unter dem Motto „Statt Psychiatrie-Stadtpsychiatrie“ wurde gemeinsam mit Klienten, Angehörigen, Fachkollegen und Bündnispartnern auf die langjährige Arbeit der Beratungsstelle zurückgeblickt. „Wir möchten möglichst vielen Interessenten einen Einblick in das Tätigkeitsfeld unserer Kontakt- und Beratungsstelle geben“, sagte Leiterin Silke Burkhardt-Roelli und freute sich über die zahlreichen Gäste, die der Einladung gefolgt waren. Steffen Herbst lobte das Engagement der Einrichtung mit deren Mitarbeitern und Helfern. Der ehemalige Sozialdezernent des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt hatte im Rahmen seiner kommunalen Aufgaben von 1990 bis 1995 den Aufbau ambulanter Versorgungsstrukturen für psychisch kranke Menschen selbst weitestgehend unterstützt.
Der Fachtag, der im Rathaussaal stattfand und von Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl eröffnet wurde, zählte mehr als 90 Teilnehmer. Dr. Ralf Vogt vom Traumainstitut in Leipzig war gekommen, um einen Vortrag zum Thema „Umgang mit dissoziativen Traumanachfolge-Störungen“ zu halten. Im anschließenden Workshop konnte das Thema vertieft werden. „Dissoziation bezeichnet die unbewusste Fähigkeit des Menschen, in seelischen Überforderungssituationen Erinnerungen vom Alltagsbewusstsein abzutrennen. Diese Fähigkeit ist ein Überlebensmechanismus, der uns alle betrifft und unser Leben sehr stark beeinflusst“, erklärt die Diplom-Psychologin Silke Burkhardt-Roelli.
„Beide Veranstaltungen konnten nur mit Hilfe zahlreicher Spender und Sponsoren so erfolgreich gestaltet werden“, dankte die Leiterin allen Mitstreitern und Kooperationspartnern für ihr entgegengebrachtes Vertrauen und für ihre Unterstützung und verwies dabei auch auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten im Dienste für psychisch kranke Menschen. Dazu gehören unter anderem der Diakonieverein Rudolstadt e.V., in dessen Räumen die Beratungsstelle seit 1992 beheimatet ist und der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes unter Leitung von Dr. Otto Hahn, der die Arbeit im gemeinde-psychiatrischen Verbund im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt maßgeblich mit aufgebaut hat.
Wer sich über die Angebote der Kontakt- und Beratungsstelle, die auch eine Außenstelle in Saalfeld hat und 14-tägig in Königsee Sprechzeiten anbietet, informieren möchte, meldet sich unter Telefon 03672 43790. Neben zahlreichen Gruppenangeboten wird auch Selbsthilfegruppenarbeit unterstützt.
Für Interessierte gibt es noch bis Ende Oktober eine Ausstellung zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Einrichtung mit Werken rund um das Thema zu sehen. Diese kann zu den Sprechzeiten, dienstags von 15 – 17 Uhr und freitags von 10 - 12 Uhr besichtigt werden. Die während dieser Zeit anwesenden Fachmitarbeiter stehen nach Anmeldung gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Kontakt:
Gemeindepsychiatrische Kontakt- und Beratungsstelle
Jenaische Straße 1, 07407 Rudolstadt
Telefon 03672 43790
GKBS.Rudolstadt@diakonie-wl.de