Mehr Gesprächsbegleitung am Lebensende - Diakoniestiftung setzt in Thüringen vier Beraterinnen ein
Dank der Hospiz-Gesetzgebung können Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe ab Dezember 2018 für alle Bewohnerinnen und Bewohner ein verbessertes Angebot zur Gesprächsbegleitung am Lebensende umsetzen. Es geht dabei um solche Fragen und Themen, die viele Menschen in unserem Land bewegt: Was passiert mit mir, wenn ich nicht mehr selbst über eine Behandlung entscheiden kann, wie kann ich sicherstellen, dass mein Wille am Ende des Lebens berücksichtigt wird.
„Mit Hilfe der Beratung zur Versorgungsplanung am Lebensende soll mehr Handlungssicherheit, Aufklärung und eine gute Abstimmung aller Beteiligten erreicht werden“, sagt Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe in der Diakoniestiftung.
Die Themen sind nicht neu, allerdings mussten sich die Fachkräfte in den Einrichtungen, wenn die Betroffenen diese Fragen nicht vorab individuell geregelt hatten, für diese wichtige Aufgabe der Abklärung die erforderliche Zeit irgendwie frei schaufeln, oder an andere Personen delegieren. Manchmal waren dazu widersprüchliche Ansichten in den Familien auch nicht aufzulösen. Nun werden im Rahmen einer Projektphase bis 2020 dafür geeignete und zielgerichtet geschulte Fachkräfte durch die Krankenkassen finanziert und sollen ihre Hilfe anbieten.
Für die 28 stationären Einrichtungen der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein bzw. in ihren angeschlossenen Gesellschaften konnten ab September 2018 bereits vier Beraterinnen ihre Schulung beginnen. Am 1. Dezember haben sie mit der Einarbeitung begonnen. Sie kommen als unabhängige und als gleichwertig Mitarbeitende in die Teams. Grundsätzlich hat jeder gesetzlich Versicherte den Anspruch auf diese Beratung. Sie / er kann das Angebot allerdings auch ablehnen bzw. wenn die Fragen zur Versorgung am Lebensende gut geregelt sind, könnte eine Aktualisierung der Verfügungen dann Thema sein. „Durch die Projektfinanzierung haben die Krankenkassen dem Gelingen Zeit gegeben: Zeit zur schrittweisen Umsetzung einer lang geforderten und wichtigen Aufgabe der Pflegekräfte, Menschen am Lebensende selbstbestimmt zu begleiten.
Das Konzept soll im Pflege-Alltag gut ankommen. Es gibt Raum zum Erkunden, praxisnahen Lernen und Umsetzen. Wir wünschen allen Gesprächsbegleiterinnen, die ihre Aufgabe zukünftig im Land umsetzen einen guten Start und stehen zum fachlichen Dialog bereit“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter.
Kontakt:
Nadine Teichmann
Versorgungsberaterin §132g SGB V
Tel.: 03643 2410267
Mobil: 0151 72741534
E-Mail: N.Teichmann@diakonie-wl.de