Die Michaelisschule Bad Lobenstein hatte in den vergangenen Tagen gleich zweimal viele Gäste. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung hatte zu einer Besichtigungsfahrt zu Schulen mit einer eigenen Schülerfirma eingeladen. Da die Michaelisschule seit 2004 eine solche betreibt, waren Schülervertreter mit Gästen aus Erfurt, Jena, Greiz und Rastenberg unterwegs. „Die Gruppe ist an diesem Tag in verschiedene Schulen in Thüringen gereist, um die Arbeit dieser Schülerfirmen kennenzulernen. „Bei uns erhielten die verschiedenen Schülervertretungen einen Einblick in den Kreativbereich und könnten die Metallwerkstatt besichtigen“, sagte Schulleiterin Anett Wildt.
Die 15 Gäste erfuhren, dass derzeit 24 Schüler wöchentlich einen Tag in der Schülerfirma arbeiten. Es werden nützliche und vor allem schöne Dinge hergestellt, die zu verschiedenen Anlässen verkauft werden. Die Schülerfirma gehört zur Förderschule und ist in den Werkstufenunterricht integriert. Wie in jedem richtigen Betrieb auch gibt es Abteilungen, die sich um die speziellen Belange in der Firma kümmern. Das sind die Geschäftsleitung, die Buchhaltung und die Bereiche Lager und Verkauf. In den fünf Abteilungen arbeiten Schüler zusammen mit einer Lehrkraft, die bei Bedarf Unterstützung und Hilfe leistet. „In Bad Lobenstein arbeiten Förderschüler mit unterschiedlichem Handycap. Es ist erstaunlich, welche guten Ergebnisse in der Produktion erzielt werden. Von diesem beeindruckenden Resultat können wir nur lernen!“, sagte Josefine Pfletscher von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Die Gäste konnten sich selbst beim Dekorieren mit Naturmaterial sowie beim Filzen ausprobieren.
Noch größer war der Besucherstrom am Samstag zum Tag der offenen Tür. Unter dem Motto: 2 Schulen unter einem Dach, zeigten die Michaelisschule und die Integrative Montessori orientierte Grundschule, wie Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen und Schule erleben. „ Wir haben uns sehr über das große Interesse der überaus zahlreichen Gäste gefreut. Wir durften Besucher aus Bad Lobenstein aber auch aus der Region Wurzbach, Lehesten, Tanna , Gefell und Schleiz willkommen heißen.“, freute sich Schulleiterin Anett Wildt.
In verschiedenen Unterrichtsangeboten konnten sich die Gäste einen ersten Eindruck vom gemeinsamen Schulleben verschaffen. Immer wieder hörte man Staunen über das leise und entspannte Arbeitsklima in den Klassen- und Fachräumen. Die Montessoripädagogik wird getragen von lebenspraktischem Unterricht mit vielen Freiräumen für Kreativität, Neugier und Selbsterfahrung. Viele der kleinen und großen Gäste wurden zum spontanen Mitmachen inspiriert. Diesen Tag nutzten vor allem Familien, die sich für die Schule interessieren. Sie bekamen auf ihre zahlreichen Fragen von Eltern, Schülern und Pädagogen des Hauses Antworten.
Foto: Lehrer Ronny Horn (r.) erklärt Gästen der Schülerfirma, wie dort im Metallbereich gearbeitet wird.
Text / Fotos: Sandra Smailes