Wer weiß schon, wann Gott zu uns kommt? Viele Christen meinen er ist immer um uns, begleitet und trägt die Menschen, nimmt gute und schlechte Taten wahr.
Das diesjährige Weihnachtsspiel der Michaelisschule und Freie Montessori-Gemeinschaftsschule Bad Lobenstein handelte von dieser Frage.
Im Stück „Ein großer Tag für Vater Martin“ erzählten die Schüler vom einsamen Schuster Martin, der selbst den Heiligen Abend allein verbringt. Als er auf seinem Schaukelstuhl einschläft, hört er die Stimme Gottes: „Ich besuche dich, sei wachsam, damit du mich auch bemerkst.“
Vater Martin erwachte und nahm sich vor, alle Menschen besonders aufmerksam zu betrachten. So bot er dem frierenden Straßenfeger einen Platz am Ofen und eine Tasse Tee an, schenkte einem armen Jungen ein Paar Schuhe, lud drei Bettler in sein Haus und gab ihnen Suppe – doch Gott schien nicht dabei gewesen zu sein.
Später erfuhr der Mann, dass all jene, denen er geholfen hat, Gott hätten sein können. Alles was er ihnen Gutes getan hat, hat er Gott getan … und es ward auch für diesen einsamen Mann Weihnachten. So manchem Besucher im Bad Lobensteiner Kulturhaus ist es warm ums Herz geworden, denn diese Geschichte, in wenigen Worten erzählt, wurde von mehr als 100 Kindern und Jugendlichen nicht nur dargeboten, sondern andächtig und freudig, nachdenklich und feierlich gespielt. Von der ersten bis zur zehnten Klasse waren Montessori-Schüler an der Aufführung beteiligt und auch zahlreiche Förderschüler haben am Stück mitgewirkt: Als Schauspieler mit Sprechrolle, als stummer Darsteller in einer Gruppe, im Chor, im Orchester oder als Ton- und Lichttechniker.
„Wir wollen Zeit schenken und sie haben sich die Zeit genommen, um mit uns gemeinsam dieses Stück er erleben“, sagte Schulleiterin Anett Richter, hoch erfreut, darüber, dass sich erneut so viele Menschen aufgemacht haben, dass auch der Vorstandvorsitzende des Michaelisstiftes Gefell, Dr. Klaus Scholtissek, zur Aufführung kommen konnte und dass auch Gerlind Philipp, die frühere Schulleiterin unter den Gästen war.
Außer durch einen minutenlangen Applaus dankten die Gäste im bis zum letzten Platz besetzen Kulturhaussaal mit großzügigen Spenden, die am Ausgang erbeten wurden. Genau 2081 Euro wurden gesammelt. Das Geld wird auch in diesem Jahr an das Kinderhospiz Mitteldeutschland gespendet.