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Hanna Schmal erhält Herder-Förderpreis

Hanna Schmal erhält für ihre Masterarbeit den Herder-Förderpreis

Den mit 2000 Euro dotierten Herder-Förderpreis erhielt am Freitagabend bei der Festveranstaltung der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein zum 273. Herder-Geburtstag Hanna Schmal (28), Absolventin der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar, für ihre Masterarbeit „Der Gregorianische Choral im Musikunterricht“ am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik. „Wer sich auf diese Arbeit einlässt, lernt sehr viel“, hob in seiner Laudatio Professor Winfried Speitkamp, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, hervor.

Der Kulturbegriff werde in seinen „vielfältigen Varianten und Dimensionen und in seinen Konsequenzen für die Vermittlung der Musik im Unterricht erläutert“. Herders Idee zielte auf die Bildung durch Empfindung und Erfahrung, betonte Speitkamp die Verbindung zum großen Theologen. Der Schüler sei bei Herder das mündige Subjekt. Hier sieht auch Hanna Schmal die Basis angelegt für eine Pädagogik, die vom Schüler ausgeht. „Herder erscheint dabei als ungeheuer moderner Denker“, sagte Speitkamp. In der Offenheit für Fremdes sieht die Preisträgerin die Möglichkeit, die eigene Auseinandersetzung mit der Welt voranzutreiben. Für die Preisverleihung war Hanna Schmal eigens aus Südafrika angereist, wo sie seit drei Wochen ein Praktikum absolviert.

Ein Anerkennungspreis, dotiert mit 500 Euro, ging an zwei Studenten aus dem Bachelor-Studiengang Elektroakustische Komposition an der Musikhochschule Weimar: Paul Hauptmeier (24) und Martin Recker (25) wurden für ihre Klanginstallation „Geteilte Räume“ geehrt. Diese war zum Kirchentag auf dem Herderplatz zu erleben, erinnerte Superintendent Henrich Herbst.

In seiner Festrede ging Thomas A. Seidel, Reformationsbeauftragter der Thüringer Landesregierung, auf „Herder und Luther – Szenen einer Fernbeziehung“ ein. Luthers Schatten ist noch überall in Weimar gegenwärtig. Selbst das Herderdenkmal wirft noch einen „Lutherschatten“. Herder wurde nicht nur von Luther angeregt, Herder sah sich in der Nachfolge Luthers, betonte Seidel.

Kantor Johannes Kleinjung gestaltete die musikalischen Zwischenspiele sehr virtuos mit Kompositionen von Naji Hakim (geboren 1955).

Thüringer Allgemeine, Christiane Weber / 26.08.17