Lassen Sie sich helfen
„Haben Sie Geduld, die Pflegebegleitungen kommen“, das sagte Peter Rahm aus Alsfeld in Hessen am Donnerstag in Bad Lobenstein. Dort hat das erste Treffen zum Thema Entlastung pflegender Angehöriger stattgefunden. Mehr als 30 interessierte Frauen und Männer waren gekommen. Manche suchen Hilfe, andere wollen helfen, dritte waren von Berufswegen der Einladung der Diakoniestiftung gefolgt.
Peter Rahm ist seit 2009 in der Pflegebegleitung aktiv und konnte den Startern in Bad Lobenstein aus der Praxis in seinem Heimatort berichten. „Wir mögen Menschen und wollen helfen. Wir pflegen aber nicht, sondern unterstützen die pflegenden Angehörigen. Wir hören zu, wir sind für sie da, wir vermitteln auch mal zu anderen Helfern. Wir sind frei von Ideologie und Konfession“, zählte er als wichtige Punkte auf. Auch Petra Dobenecker von der AWO in Sonneberg berichtet von ihren Erfahrungen. „Wir geben und nehmen“, sagte sie. Im Raum Sonneberg gibt es derzeit 12 aktive Pflegebegleiter, die sich in den vergangenen Jahren um etwa 50 Familien gekümmert haben. Kontakte entstehen dort durch persönliche Gespräche, auf Infoveranstaltungen der Städte und des Landkreises oder durch Telefonate.
Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe der Diakoniestiftung, erzählte, dass er lange gezögert habe, sich diesem Thema zu widmen. Die Fragen waren: Wie kommen die ehrenamtlichen Helfern in die Haushalte? Wie erfahren sie, wo Hilfe notwendig ist? „Doch die guten Erfahrungen mit unserem Hospizdienst und auch die Signale aus der ambulanten und stationären Pflege haben uns bestärkt, auch pflegenden Angehörigen ein Hilfeangebot zu machen“, erklärt Martin Gebhardt. Leiterin des Margit Grübner, Leiterin des DRK-Pflegeheimes in Bad Lobenstein, und Anja Küfner, Leiterin des Seniorenzentrum Emmaus, waren unter den Gästen. Von ihnen wurde deutlich, dass auch Angehörige, die auf einem Heimplatz für ihre Verwandten warten, häufig Hilfe nötig hätten und diese dann auch annehmen müssten. Nun kann diese in der Region geboten werden.
Mit Sigrid Mürke aus Schönbrunn gibt es eine kompetente Helferin. Sie hat sich auf den Aufruf als ehrenamtliche Helferin gemeldet und war auch schon in einer Familie, um Unterstützung und Beistand für pflegende Angehörige zu leisten. „Ich habe gespürt, dass dies den Menschen gut getan hat und freue mich nun, auch anderen etwas beistehen zu dürfen“, sagte sie.
Pflegende Angehörige, die Unterstützung, Rat und Beistand suchen, melden sich bei: Isabel Born, 036651 3989-56, kksa.lobenstein@diakonie-wl.de
Foto: Martin Gebhradt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, mit Sigrid Mürke, die als ehrenamtliche Helferin pflegende Angehörige unterstützt.