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Hohe Auszeichnung für Diakonie Landgut Holzdorf

Die Diakonie Landgut Holzdorf gGmbH hat den Sonderpreis 2022 der Historischen Kommission für Thüringen erhalten. Begründet wird diese Ehrung mit der erfolgreichen Wiederbelebung eines kulturhistorischen Ortes, dem eine außergewöhnliche Bedeutung für den Freistaat Thüringen zukommt.

Die Auszeichnung wurde während des 29. Tages der Thüringischen Landesgeschichte „Religion und Gesellschaft“ der Historischen Kommission für Thüringen und des Vereins für Thüringische Geschichte im Landgut Holzdorf übergeben.

Dr. Klaus Scholtissek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, nahm die Ehrung und die Urkunde mit großer Freude entgegen. Der Sonderpreis ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert. Er nutzte die Gelegenheit, in einem Grußwort über die diakonische Arbeit in Holzdorf zu informieren, die maßgeblich von Bettina Schmidt, Geschäftsführerin der Diakonie Landgut Holzdorf, und ihrem Team vorangetrieben wird. Der gemeinsame Weg von Diakonie und Landgut begann im Jahre 1999 als die Stadt Weimar das Eigentum des gesamten Ensembles einschließlich des großen Parks in die Hände der Diakonie gab. Dieser Schritt war verbunden mit einer hohen Investitionsverpflichtung und einer zweiten Verpflichtung, das kunsthistorische Erbe von Holzdorf zu pflegen. Alle Gebäude verlangten eine vollständige Komplettsanierung unter den Bedingungen des Denkmalschutzes. „Wir etablieren und entwickeln für jedes Haus ein Nutzungskonzept, das sich wirtschaftlich trägt und unserem sozial-diakonischen Anspruch gerecht wird: zum Beispiel ein Waldkindergarten, Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderungen, zweitweise auch für minderjährige Flüchtlinge, ein Inklusionsbetrieb, mehrere Projekte der Arbeitsmarktintegration für arbeitslose Menschen mit und ohne Behinderungen. Ein wesentlicher Standortfaktor ist auch das Diakonische Bildungsinstitut Johannes Falk, das hier mehrere Berufsausbildungen für soziale Arbeit anbietet“, sagte Dr. Klaus Scholtissek.

Konzeptionell zielt die diakonische Arbeit in Holzdorf aus einen Ort der Inklusion in einem umfassenden Sinn. Es geht um gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen: In der beruflichen Arbeit, im kulturellen und sozialen Miteinander, es geht um ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Alle Bereiche im Landgut Holzdorf tragen dazu bei, Grenzen zu überwinden zwischen Milieus, zwischen Menschen mit Behinderungen und ohne Behinderungen, zwischen Menschen mit kulturellen, künstlerischen oder historischen Interessen und Menschen, die dazu bisher eher wenige oder gar keine Berührungspunkte haben und haben konnten.

Ergänzend zu diesen aktuellen Informationen bot Dr. Bernhard Post in der Laudatio einen geschichtlichen Rückblick und betonte die Aufbauleistung der Diakonie.  Dr. Post hat im Zusammenhang der Bundesgartenschau 2021, der Park in Holzdorf war eine Außenstelle der BUGA 2021, die Veröffentlichung eines kleinen Buches zur geschichtlichen und kulturhistorischen Bedeutung von Holzdorf maßgeblich veröffentlicht („Die Legende erwacht. Eine Zeitreise“), das in Holzdorf erworben werden kann. 

Er zeichnete die wechselvolle Geschichte von der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes „Halsdorf“ datiert auf 1271 bis zur Blütezeit des Gutes nach: Diese begann mit dem Erwerb durch den Industriellen Dr. Otto Krebs im Jahr 1917. Er verwandelte es in ein Mustergut, das sogar 1937 auf der Weltausstellung in Paris als herausragendes Beispiel für die Verbindung von Landwirtschaft und Kultur präsentiert wurde.

>>> Laudatio von Dr. Bernhard Post

>>> zur Seite der Diakonie Langut Holzdorf gGmbh