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Jedermann in Blankenberg

Jedermann in Blankenberg

Mit den Stück enden die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Blankenberger Gnadenkirche


Mit der Aufführung des Jedermann enden die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Blankenberger Gnadenkirche. „Wir wollten mit unserem Programm zum Festjahr das Leben in unserer Kirche widerspiegeln. Dazu gehören auch das Sterben und der Tod. Das Stück Jedermann ist uns daher ein willkommener Abschluss nach den verschiedenen Veranstaltungen“, sagte Blankenbergs Pfarrer Tobias Rösler zur Begrüßung.

Mehr als 120 Gäste waren am Sonntag in das Haus der Vereine gekommen, um die Aufführung des Jedermanns vom Hospizdienst der Diakoniestiftung zu erleben. Mit 14 Darstellern und sieben Musikern zeigten sie nun schon zum fünften Mal den Klassiker „Jedermann – Vom Sterben des reichen Mannes“ nach. Das Stück wurde vor mehr als 100 Jahren von Hugo von Hofmannsthal geschrieben und wird an den großen Opern gespielt, denn der Stoff ist heute ebenso aktuell wie damals, denn er will erreichen, dass wir über unser Leben nachdenken.

Das Schauspiel erzählt von einem Menschen, der im Grunde jeder von uns sein könnte. Er lebt rücksichtslos, gewissenlos, egoistisch und ohne Glauben. Plötzlich steht der Tod vor ihm und kündigt das Ende seines Lebens an. Der erkennt, spät aber noch rechtzeitig genug, seine Verfehlungen und bittet um Vergebung. So kann er im Vertrauen auf Gott seinen letzten Weg antreten und kann in Frieden mit sich, seinen Mitmenschen und Gott sterben.

Die entscheidenden Charaktere hatten dabei Jedermann alias Maximilian Schmidt, Auszubildender der Diakonie-Sozialstation Bad Lobenstein und der Tod alias Marcel Dietzel, Beschäftigter der Christopherushof Werkstätten übernommen. Beide spielten ihre Rolle mit vollem Einsatz und beeindruckender Mimik. Auch alle anderen Darsteller überzeugten in ihrem Spiel.

„Unsere Arbeit zielt darauf, Menschen am Lebensende beizustehen. Kranke, sterbende und trauernde Menschen erhalten bei uns Beistand und Hilfe. Dieser Dienst wird mittlerweile in gesamten Landkreis und der Region Saalfeld sehr häufig in Anspruch genommen. Das Theaterstück soll zum Nachdenken über das eigene Leben anregen und Gedanken an den Tod dabei nicht verdrängen“, erklärt Christine Josiger, Leiterin des Hospizdienstes. Sie dankte der Kirchgemeinde für die Gelegenheit das Stück aufführen zu dürfen und zeigte sich gleichzeitig beeindruckt von dem aufmerksamen, angerührten Publikum. Denn im Blankenberger Saal hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so konzentriert und aufmerksam waren die Gäste während der 60minütigen Aufführung. Anschließend gab es einen lang anhaltenden Applaus. Bei freiem Eintritt wurde um Spenden für die Arbeit des Hospizdienstes gebeten, und am Ende waren Spendenkörbchen gut gefüllt. Fast 600 Euro wurden für die Arbeit des Hospizdienstes gegeben.

Außerdem nutzte die Kirchgemeinde Blankenberg die Gelegenheit Erinnerungsstücke zum Festjahr anzubieten. Es konnten Tonbecher und Tassen, aber auch Stifte und Postkarten mit einem Bild der Kirche gekauft werden. Interessenten für diese modern gestalteten Souvenirs können sich bei der Kirchgemeine melden.


Text / Fotos: Sandra Smailes