Begleitet von interessanten Gesprächen und kontroversen Diskussionen veröffentlichte die Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein am Donnerstag auf dem von ihr gestalteten Kongress Mehrwert für Thüringen: Freie Träger und ihre sozialen Dienstleistungen die „Weimarer Erklärung“ zur Zukunft der Förderschulen in freier Trägerschaft (s. Anlage).
Ziel ist es, für eine faire Beteiligung der Förderschulen in freier Trägerschaft bei der zukünftigen Entwicklung der integrativer Arbeit in der Thüringer Schullandschaft einzutreten. Viele Kongressteilnehmde haben diese persönlich unterschrieben.
Die Diakoniestiftung und ihre Gesellschafter bzw. Tochtergesellschaften sind Träger von drei Förderschulen, der Michaelisschule Bad Lobenstein, der Fürstin-Anna-Luisen-Schule in Bad Blankenburg und dem Johannes-Landenberger-Förderzentrum in Weimar. Die freien Träger sehen sich als kompetenter Partner in der Planung der zukünftigen Gestaltung schulischer Bildung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf.
Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland und Vorsitzender der Liga Thüringen 2009/2010, bekräftigte die Inhalte der Weimarer Erklärung und sagte vor den 280 Kongressteilnehmern: „Wir haben große Erfahrung in der Betreuung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und wurden bisher nicht in die Diskussion einbezogen.“
In der Weimarer Erklärung sprechen sich die Kongressteilnehmer für eine Zukunft der Förderschulen in freier Trägerschaft aus.
Hintergrund dieser Diskussion ist der geplante Strategiewechsel. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sieht vor, die bisher in Förderschulen betreuten Mädchen und Jungen verstärkt in staatliche Schulen zu integrieren. Erfahrene Pädagogen verschiedener Schulen in freier Trägerschaft sehen keine Möglichkeit alle Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu integrieren und fordern deshalb Mitsprache bei den Plänen zur Umgestaltung der Thüringer Bildungslandschaft.
Der Kongress der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH war für die Stiftung und auch die Akteure eine erfolgreiche Veranstaltung. Es gab interessante Gespräche zu verschiedenen sozialpolitischen Themen. Ein großer Dank geht an alle Akteure, Rednerinnen und Redner sowie die Moderatorinnen und Moderatoren. Die Diakoniestiftung bedankt sich bei OKR Reinhard Werneburg, Regionalbischof im Probstsprengel Eisenach-Erfurt für die Andacht, Helmut Schmidt, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Diakoniestiftung und Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Saale-Orla, Schirmherr Stefan Wolf, Oberbürgermeister der Stadt Weimar sowie Henrich Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar für die Begrüßung.
Ein großer Dank gilt Thüringens Sozialministerin Heike Taubert für ihr Referat: Mehrwert für Thüringen – Freie Träger und ihre sozialen Dienstleistungen, dem Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg, Vorstandsvorsitzender Diakonie Mitteldeutschland und Vorsitzender der Liga 2009/2010 für sein Referat und dem Moderator der Podiumsdiskussion Ullrich Erzigkeit, Chefredakteur der Ostthüringer Zeitung.
Für eine lebendige Diskussion haben gesorgt: Marion Philipp, Landrätin Saalfeld-Rudolstadt, Frank Roßner, Landrat im Saale-Orla-Kreis, Stefan Wolf, Oberbürgermeister Weimar, Christian Gumprecht, Landtagsabgeordneter und OKR Eberhardt Grüneberg.
Fotos (Sandra Smailes) vom Kongress finden Sie hier!