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Michaelisstift Gefell feiert 165. Jahresfest

Das Jahresfest des Michaelisstifes Gefell war wieder mit zahlreichen Höhepunkten versehen. Ganz voran stand dabei in diesem Jahr die Vorstellung des Projektes Lebenskulturhaus Gefell. Mehrere Räume im Haupthaus sollen ab 2015 allen Menschen, ob behindert oder nicht behindert, offen stehen. Für Begegnungen, gemeinsame Feste, Kurse, zum Musik hören und anderem mehr. Es soll ein "neuer sozialer Treffpunkt für Gefell werden", umriss Markus Enders, der Vorsitzende der Stiftungsräte Michaelisstift und Evangelische Stiftung Christopherushof das Ziel des neuen Lebenskulturhauses. Dr. Klaus Scholtissek, Geschäftsführer der Diakoniestiftung, lud Bewohner und deren Angehörige, Mitarbeiter und interessierte Besucher zum Jahresfest ein, die Räume, die noch nicht ganz fertig sind, zu besichtigen. "Wir wollen das Lebenskulturhaus vorstellen." Die Idee, die Vision und die Entstehung. Und wie es mit Leben erfüllt werden soll.



Auftakt zum Jahresfest, welches unter dem Motto "Wir sind Gottes Familie" stand, war der Gottesdienst in der Gefeller Stadtkirche "Unserer lieben Frauen". Der Chor stimmte mit dem Lied "Hallo, hallo, hallo, wenn wir uns treffen, sind wir froh" aufs Fest ein. Um Schuhe ging es im Anspiel der Bewohner des Michaelisstiftes. Skischuh, Wanderschuh, Hausschuh, jeder ist anders und hat eine spezielle Aufgabe. Die Botschaft lautete, dass jeder Mensch etwas anderes gut kann, keiner gar nichts und keiner alles. "Jeder ist einmalig, wertvoll so wie er ist und wird gebraucht. Jeder an seinem Platz. Wir brauchen uns gegenseitig", bekräftigte Oberpfarrer Wolfram Kummer. Manchmal sei es gar nicht so einfach, seine Gabe zu erkennen und zu fördern. Ob im Rechnen, Geschichten erzählen, in der Musik oder etwa im Fußball spielen.

Im Gottesdienst gab es für Sabine Zapf eine überraschende Ehrung. Ihr wurde das Kronenkreuz der Diakonie übergeben. Denn Frau Zapf arbeitet seit vielen Jahren, zunächst in Gefell und nun in der Verwaltung Bad Lobenstein, für das MIchaelisstift und dafür wurde ihr von Dr. Klaus Scholtissek im Namen der Diakonie Deutschland und der Diakoniestiftung gedankt.

Auf dem Areal der Wohnstätten gab es am Samstagnachmittag vielerlei zu erleben. Basteln, Spiele und Musik im Festzelt. Corinna Schirneck und Kati Hellfritzsch von den Vogtlandwerkstätten in Stelzen boten Gemüse und Pflanzen an. Kalender, Bücher und noch viel mehr hatte die Christliche Bücherstube mitgebracht. Clownin Frieda brachte die Leute zum Lachen und Nachdenken. Ein langes rotes Band zog sie aus ihrem Koffer und reichte es den Zuschauern, so dass alle miteinander verbunden waren. Bis es alle war. "Alle, die kein Band haben, nehmen eine Hand. Wir sind ja alle bunt. Dieser Tag ist ganz bunt", sagte sie und brachte die Leute zum Mitmachen, Lachen und Staunen. Viel Freude hatten alle beim Fest, dabei spielte es keine Rolle, ob jemand behindert oder nichtbehindert war. Dem sonnigen Nachmittag folgte ein gemütlicher Abend mit Musik und Lichtern.

Text: Simone Zeeh, OTZ / Sandra Smailes, Diakoniestiftung

Bild: Holger Kallenbach