„Ich bin sehr beeindruckt von den Menschen hier, die Einschränkungen haben und die schwere Arbeit perfekt erledigen und dabei alles im Griff haben. Das, was hier mit dem Samocca-Café geleistet wird, ist grandios. Für mich ist es wichtig, diesen jungen Leuten meine Hochachtung auszudrücken. Das Samocca-Café ist einer von inzwischen vielen bemerkenswerten Inklusionsbetrieben in Thüringen. Damit sind wir auf einem guten Weg, alle Talente auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen. Wir brauchen in Thüringen jedes Talent.“
Dieses Fazit zog Ministerpräsident Bodo Ramelow nach seinem dreistündigen Arbeitseinsatz im Samocca-Cafe in Weimar im Rahmen der Aktion Schichtwechsel. Die jeweils andere Arbeitswelt kennenzulernen ist das Ziel des alljährlich am 12. Oktober stattfindenden Aktionstages "Schichtwechsel". Menschen mit und ohne Behinderungen wechseln an diesem Tag ihren Arbeitsplatz. Ziel ist es, Vorurteilen und Klischees über die Arbeit und Kompetenzen von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen aktiv zu begegnen und einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen.
Die Thüringer Staatskanzlei hat sich dieses Jahr erstmals an diesem Aktionstag beteiligt. Partner ist das Samocca-Café Weimar. Mitarbeiter des Cafés unterstützten am Vortrag in der Thüringer Staatskanzlei die Vorbereitungen und Abläufe rund um die Kabinettsitzung und die Regierungsmedienkonferenz. Im Gegenzug leistete der Ministerpräsident seinen Arbeitseinsatz im Samocca-Café in Weimar.
Im Samocca-Café werden im Sinne der beruflichen Rehabilitation und Inklusion attraktive Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Handicap geschaffen. Samocca ist ein Projekt der inclusio Weimar gGmbH und der Diakonie Landgut Holzdorf gGmbH in Zusammenarbeit mit der Klassikstiftung Weimar.
Das Café ist ein Inklusionsbetrieb in bester Innenstadtlage von Weimar . Hier arbeiten zu etwa 50 Prozent Menschen mit Handicaps als Arbeitnehmer auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Neben dem Café Samocca beteiligten sich auch andere Einrichtungen der Diakoniestiftung am Schichtwechsel 2023: Remptendorfs Bürgermeister Tino König tauschte den Arbeitsplatz in der Verwaltung gegen die Palettenproduktion in Altengesees. In Saalfeld arbeitete Norman Welz, Geschäftsführer des gleichnamigen Toyota-Autohauses in der Werkstatt mit und Bad Lobensteins Hauptamtsleiter René Blitz erhielt Unterstützung aus den Lobensteiner Werkstätten.
„Mit dem Perspektivwechsel wurden Einblicke in das Leben und die Aufgaben der anderen möglich. Wir haben in vier Einrichtungen einen Schichtwechsel organisiert und freuen uns über den gelungenen Austausch. Das zeigt, wie eng wir sowieso zusammenarbeiten“, sagt Bettina Schmidt, die Geschäftsbereichsleiterin Arbeit/ Integrationsmanagement der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein.
Fotos: Thüringer Staatskanzlei (TSK)