Bei den Special Olympics Nationalen Spielen Thüringen 2024 zeigten 900 Athletinnen und Atlethen in zehn Sportarten viel mehr als großen Sport!
Nach fünf Wettbewerbstagen gingen die Winterspiele am 2. Februar 2024 in Oberhof erfolgreich zu Ende.
Die Sportler zeigten vom Schneeschuhlauf über Eiskunstlauf bis hin zum Tanzen – ihr Bestes und wurden in 400 Siegerehrungen für ihre sportlichen Leistungen geehrt. Darüber hinaus war die Veranstaltung geprägt von großen Emotionen, unbändiger Freude und unzähligen Glücksmomenten – eben so viel mehr als nur Sport!
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Aus unserer Saalfelder Trainingsgruppe konnte jeder mindestens eine Medaille mit nach Hause nehmen. Die jungen Starter der Johannes Landenberger Förderschule in Weimar waren ebenfalls sehr erfolgreich und mit großer Freude dabei. Schließlich konnte die Diakoniestiftung nicht nur sportlich sondern auch kulturell großes beisteuern. Unsere Trommelgruppe die Kongas und die Band Sternenregen sorgten zur Eröffnungsfeier für einen beeindruckenden, mitreißenden Sound.
Acht Schüler vom Johannes Landenberger Förderzentrum im Weimar dabei
Rückblick von Nadine Breier, Sportlehrerin am Johannes Landenberger Förderzentrum im Weimar und Botschaftrin der Special Olympics Nationalen Spielen, lesen Sie, wie es unseren Schülern ergangen ist: Acht junge Athleten nahmen mit ihren Trainern an den Nationalen Spielen Thüringen 2024 von Special Olympics teil. Gemeinsam vertraten sie in Oberhof das Johannes-Landenberger-Förderzentrum Weimar. Bereits am Freitag, den 26.01.2024 fuhr die Gruppe gemeinsam nach Schmiedefeld in die Weimar Hütte. Am Wochenende wurde fleißig geübt und das neue Equipment getestet. Ski, Skischuhe, Schneeschuhe, Stöcker, Helme, Brillen und Langlaufkleidung bekamen die jungen Sportler eine Woche zuvor von den Männern von Round Table Weimar übergeben.
Am Montag, den 29.01.2024 war es soweit: Die Nationalen Winterspiele von Special Olympics wurden nach einem weiteren Trainingstag, auf dem Oberhofer Stadtplatz feierlich eröffnet. Eine große Eröffnungsshow mit Musik, Tanz, dem Entzünden der Flamme, dem Spruch des Eides und einem Feuerwerk brachte alle Weimarer zum Strahlen. Am Dienstag begannen die Klassifizierungswettbewerbe. Niclas Kahle, Elisa Sache und Lina Günther gingen mit ihrer Trainerin Annett Olbrich im Schneeschuhlauf an den Start. Im Skilanglauf bewiesen Dustin Platzdasch, Mia Sophie Schanze und Vanessa Aßmann mit Trainer Andrè Domagalla ihr Können. Gemeinsam mit der Trainerin Nadine Breier ging es für Joana Groth und Reja Kirsten am Fallbachhang im Ski Alpin auf die Piste. In allen Klassifizierungsläufen zeigten sich Landenbergers Athleten in Bestform.
Am Mittwoch ging es im Skilanglauf und im Riesenslalom um die ersten Medaillen. Nach zwei Finalläufen im Riesenslalom blickten Joana und Reja zur Siegerehrung. Beide wurden in dieselbe Leistungsklasse eingestuft. Reja fuhr auf einen starken 8. Platz und Joana konnte die Leistungsklasse für sich entscheiden. Sieg! Über die 50m Skilanglaufstrecke gewannen Dustin Gold, Mia Bronze und Vanessa den 4. Platz. Alle drei gingen in einem Finallauf gemeinsam an den Start. Zeitgleich zu den Siegerehrungen fand im Panorama Hotel das Jugendforum statt. Niclas, Elisa, Lina und Nadine Breier nahmen gemeinsam daran teil. Dabei vertrat Lina als Jugendsprecherin Special Olympics Thüringen als aktive Teilnehmerin im Podium. Am Abend folgte ein weiteres Highlight. Gemeinsam wurden die Nationalen Spiele bei der Athletendisko gefeiert, denn wer feiern kann, kann auch am nächsten Tag wieder Leistung zeigen.
Genau das bewiesen die Wintersportler aus Weimar am Donnerstag. Für die zwei Ski Alpin Fahrerinnen wurde der Riesenslalomkurs zu einem Slalom umgesteckt. Beide fuhren an diesem Tag einen Klassifizierungslauf und am Nachmittag einen Finallauf. Das Wetter stand an diesem Tag nicht wirklich auf der Seite der Teilnehmenden. Aber alle gaben ihr Bestes und kamen ohne Fehler im Ziel an.
In der Lotto Thüringen Arena gingen in der Zeit die Schneeschuhwettbewerbe und Skilanglaufrennen weiter. Über 100m Skilanglauf starteten Mia, Vanessa und Dustin noch einmal richtig durch. Dustin und Mia starteten wieder gemeinsam in einer Startklasse. Dustin gewann abermals Gold und Mia noch einmal Bronze. Vanessa gewann in ihrer Leistungsklasse die Silbermedaille. Im Schneeschuhlauf gaben über die 200m Lina, Elisa und Niclas Vollgas. Elisa konnte den Lauf für sich entscheiden und gewann Gold, Lina erlief sich die Bronzemedaille und Niclas landete auf einem starken 6. Platz.
Der Donnerstag wurde durch den Besuch von Klassen aus dem Johannes-Landenberger-Förderzentrum abgerundet. Als Fans feuerten sie ihre Sportlerinnen und Sportler an und schauten sich noch weitere Wettbewerbe der Nationalen Spiele an. Am Abend schaute dann die Weimarer Delegation gespannt auf den Laptop. Im Livestream wurde die in Erfurt stattfindende Eisgala geschaut. Sophie Nowak, eine der Akteurinnen der Eisgala und ebenfalls Schülerin bei Landenbergers wurde aus der Ferne bejubelt. Am Tag zuvor konnte sie im Level 2 im Eiskunstlauf bereits die Goldmedaille gewinnen. Am Freitag hieß es noch einmal für Reja und Joana früh aufstehen und ab auf die Ski. Ein letzter Finallauf im Slalom entschied über die letzten Platzierungen. Reja fuhr auf einen grandiosen Platz und Joana fuhr in einer sehr starken Leistungsklasse auf Platz 5. Zur selben Zeit fanden die letzten Siegehrungen im Schneeschuhlauf statt. Platz 4 im 100m Lauf ging an Lina und auch an Niclas. Elisa erlief sich Platz 5. Abgerundet wurden die Spiele mit einer tollen und emotionalen Abschlussfeier und dem Erlischen der Flamme.
Unsere Ergebnisse: Sehr glücklich und zufrieden fuhr die Weimarer Schüler mit insgesamt 4 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze, 3 x Platz 4, 1 x Platz 5, 2 x Platz 6, 1 x Platz 8 zurück nach Hause.
Text/ Bild: Nadine Breier
Aus der Saalfelder Sportgruppe konnte jeder mindestens eine Medaille gewinnen
Heike Naujoks, die einzige Frau im Team und die erfolreichste Starterin berichtet über die Teilnahme:
900 Athletinnen und Athleten traten in 10 Sportarten an und gaben ihr Bestes. Bei 400 Siegerehrungen wurden die Teilnehmer aus 13 Bundesländern und drei internationalen Delegationen für ihre sportlichen Leistungen geehrt. Special Olympics bietet Menschen mit mentalen und mehrfachen Einschränkungen eine Plattform sichtbar zu sein, durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich auch zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu gelangen.
Mit dabei unter den begeisterten Athleten war auch das Team der Skilangläufer aus den Werkstätten Saalfeld und Altengesees der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein Heike Naujoks, Mike Schöttler, Peter Stubenrauch, Maik Gottbehüt und Matthias Vostatek. Im Vorfeld auf den sportlichen Höhepunkt dieses Jahres haben sie sich zusammen mit ihrem Trainer Diplomsportlehrer Franz Bauer und ihrer Betreuerin Susanne Ludewig mit viel Vorfreude und Ehrgeiz auf die Wettkämpfe vorbereitet.
Denn diese Nationalen Spiele Thüringen 2024 waren etwas Besonderes. Quasi ein Heimspiel. Die Skilanglaufwettbewerbe fanden in der LOTTO Thüringen Arena am Rennsteig statt, in der vor wenigen Tagen noch der Biathlon- und der Langlauf-Weltcup stattgefunden hat.
Für das Team der Skilangläufer ist es immer wieder ein Erlebnis, in dieser Arena zu laufen. „Mich überkommt hier oft das Gefühl von Ehrfurcht und auch Stolz, hier im Skilanglauf an den Start zu gehen, wo so viele berühmte Wintersportler trainieren und ihre Wettkämpfe austragen“ sagt Heike Naujoks. „Und ganz besonders hat es mich gefreut, dass ich bei diesen Spielen zum ersten Mal zusammen mit meiner Familie gemeinsam die Wettkämpfe erleben durfte.“
Für die erfahrene Athletin ist es schade, dass es so wenige Skilangläuferinnen gibt, die sich auch die langen Strecken zutrauen. Das bedeutete, dass Heike bei ihren Wettbewerben als einzige Frau gegen die Männer laufen musste und auch zusammen mit ihnen gewertet wurde. Das kann schon ein psychologischer Nachteil sein. Trotzdem bewältigte sie ihre Wettbewerbe und erkämpfte über 7,5 km in der zweiten Leistungsgruppe die Goldmedaille. Über 10 km musste sie nur zwei Männern den Vortritt geben und gewann unter allen Teilnehmern die Bronzemedaille.
Erfolgreich verliefen die Wettbewerbe auch für die anderen Athleten im Team. Jeder konnte mindestens eine Medaille erringen. Das sorgte für große Emotionen
und unbändige Freude. Besonders ist die Leistung von Mike Schöttler hervorzuheben. Er startete in einer sehr starken Leistungsgruppe und konnte über die 500 Meter die Bronzemedaille erringen. Über die 1000 Meter belegte er einen hervorragenden 6. Platz.
Auch die Teilnehmer an den Gleitwettbewerben über 50 und 100 Meter schlugen sich richtig gut. Maik Gottbehüt und Peter Stubenrauch erkämpften sich in ihren Leistungsgruppen jeweils eine Gold- und eine Bronzemedaille. Matthias Vostatek gewann einmal Bronze und erlief einen 5. Platz.
Special Olympics Wettbewerbe sind immer für alle Teilnehmer etwas ganz Besonderes. Sie leben nicht nur vom sportlichen Wettkampf und von emotionalen Begegnungen.
Hier werden außer Medaillen auch unvergessliche Erlebnisse gesammelt.
Die Ergebnisse der Saalfelder Sportgruppe:
Heike Naujoks:
7,5 km Mixed, Gold, Leistungsgruppe 2
10 km Mixed, Bronze, Leistungsgruppe 1
Mike Schöttler:
500 m, Bronze, Leistungsgruppe 4
1 km 6. Platz Leistungsgruppe 4
Peter Stubenrauch:
50 m Gleiten, Gold, Leistungsgruppe 3
100 m Gleiten, Bronze, Leistungsgruppe 3
Mike Gottbehüt
50 m Gleiten, Bronze Leistungsgruppe 2
100 m Gleiten, Gold, Leistungsgruppe 2
Matthias Vostatek
50 m Gleiten, 6. Platz Leistungsgruppe 2
100 m Gleiten, 3. Platz Leistungsgruppe 2
Text/Bilder: Heike Naujoks