Heute wurde in Quittelsdorf (Ortsteil von Königsee-Rottenbach) ein neu erbauter Förderbereich für Menschen mit Behinderungen eingeweiht. Damit bekommen die Bewohner der Wohnstätten Johanneshof einen modern ausgestatteten Förderbereich. Dieser ist als barrierefreier Flachbau erbaut und verfügt über nutzerfreundliche Außenanlagen. 16 Besucher können dort Angebote in den Bereichen Kunsttherapie, Bewegungs- und Musiktherapie, Alltagskompetenzen (z.B. Lernküche), Teilhabe und Integration sowie verschiedener individueller Förderansätze (TEACCH) nutzen. Außerdem ist eine Mitnutzung durch die Seniorentagesstätte für Menschen mit Behinderung und für alle 52 Bewohner der Wohnstätten, aber auch für die Gemeinde Quittelsdorf möglich.
Zum Bau:
Seit 2013 wurden umfangreiche Baumaßnahmen am Standort Quittelsdorf umgesetzt. Zunächst mussten die nicht mehr benötigten und veralteten Gebäude abgerissen werden. Im September 2014 konnte mit dem Bau des neuen Gebäudes für den Förderbereich und die Tagesstruktur für Senioren begonnen werden. Entstanden ist ein modernes Gebäude, welches vielfältige Möglichkeiten für die heilpädagogische Förderung von Menschen mit Behinderung bietet und auch den Anforderungen von Menschen mit schwerstmehrfacher Behinderung gerecht wird. Die Evangelische Stiftung Christopherushof hat 991.000 Euro investiert. Die Kosten für den Neubau werden anteilig durch die Diakoniestiftung sowie zum großen Teil durch die öffentliche Hand (durch die während des Abschreibungszeitraums von 50 Jahren anerkennungsfähigen Investitionskosten) getragen. Zudem fließen Fördermittel der Aktion Mensch mit ein.
Zur Einweihungsfeier:
Zur Einweihung gab es ein wundesbares Fest. Oberpfarrer Andreas Kämpf leitete den Gottesdienst. Doch zunächst eröffnete die Trommelgruppe der Saalfelder Werkstatt, die Kongas, die Feier. Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung, begrüßte die Gäste und erinnerte bei aller Freude über das Neue, auch an die alten, lieb gewonnenen Gebäude des Johanneshofes. Es sei hier Großes geleistet worden, um Quittelsdorf zu einem modernen Standort ausbauen zu können. Dr. Scholtissek, dankte den Kostenträgern für ihr Vertrauen, denn erst deren Leistungszusage machen solche Projekte möglich.
Martin Scheidt, Geschäftsbereichsleiter Eingliederungshilfe im Bereich Wohnen, konnte das neue Angebot vorstellen. Aktuell werden von der Diakoniestiftug 769 Menschen mit Behinderung in ambulanten und stationären Einrichtungen betreut. "Damals war es in Quittelsdorf wichtig, den Menschen ein Dach über dem Kopf, ein Bett, Verpflegung und wenn es Zeit wurde, ein Begräbnis zu bieten. Heute haben wir hier eine ganz moderne Einrichtung mit Förderbereich und Tagesstuktur für Senioren", so Herr Scheidt.
Wohlbefinden, Liebe und Geborgenheit, diese Wünsche gab Oberpfarrer Andreas Kämpf an die Bewohner.
Als Grußredner konnten Rainer Ulrich, Abteilungsleiter Soziales im Thüringer Landesverwaltungsamt, Stephanie Döhler, komm. Fachbereichsleiterin Jugend, Soziales und Gesundheit im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, und nicht zuletzt Volker Stein, Bürgermeister der Stadt Königsee-Rottenbach, begrüßt werden. In ihren Worten wurden Dank und Anerkennung für die Arbeit und das Angebot in Quittelsdorf deutlich. Rainer Ulrich wünschte, dass das christliche Profil auch weiterhin so gut umgesetzt werden kann, dass das Geld nie ausgehen möge und auch dass die Herausforderungen in der Eingliederungshilfe weiterhin vom Freistatt Thüringen und der Diakoniestiftung gemeinsam umgesetzt werden.
Mit großer Freude erwartete der Heimbeirat die Übergabe des symbolischen Schlüssels zum neuen Gebäude. Dieser wurde von Architektenehepaar Albin und Angelika Jung aus Saalfeld übergeben. Frau Jung nutzte das, um Dank und Freunde über die Zusammenarbeit mit der Diakoniestiftung zum Ausdruck zu bringen. "Die Arbeit hier ist für uns nicht mehr nur Broterwerb, sondern eine Herzensaufgabe, die wir mit Freude und Dankbarkeit erfüllen."
Ehrung:
Im Eröffnungsgottesdienst gab es neben der Schlüsselübergabe einen weiteren Höhepunkt. Es konnte das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie Deutschland, an Marion Ruhsam verliehen werden. Die Mitarbeiterin im Johanneshof begeht im Herbst dieses Jahres ihr 25-jähriges Dienstjubiläum und ist seitdem eine engagierte, beliebte, einfühlsame und offene Mitarbeiterin und Vertraute für die Bewohner des Johanneshofes. Außerdem ist Frau Ruhsam die Vorsitzende der Gesamt-Mitarbeitervertetung der Diakoniestitung. Dort ist sie stets auf ein gutes Miteinander mit der Geschäftsführung aus, setzt sich aber fair und zielgerichtet, für die Belange der Mitarbeitenden ein.
Zum Fest:
Nach dem offizellen Teil gab es ein großes Fest auf dem gesamten Gelände des Johanneshofes. Kaffee und Kuchen, herzhafte Speisen, Gebratenes vom Rost und vieles mehr waren vorbereitet. Es gab Musik, Spiele, Kutschfahrten, ein Glückrad und mehr zur guten Unterhaltung der Gäste.
Text / Bilder: Sandra Smailes