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Schon 29.000 Euro für "Weimarer Tafel plus" gespendet

Bislang wurde Tafel-Kindern in Sachen Bildung vor allem der Schulstart versüßt, wie diesen Erstklässlern vor zwei Jahren. (Archiv-Foto: Maik Schuck)


Schon 29.000 Euro für "Weimarer Tafel plus" gespendet


Weimar. Dreijähriges Bildungs- und Hilfsprojekt kann im Mai beginnen. Seine Einrichtung ist der Höhepunkt im Falk-Jahr 2013. "Der Start ist gesichert", konnte Klaus Scholtissek am Freitag mitteilen. Der Geschäftsführung der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein gab auf Nachfrage unserer Zeitung bekannt, wie es aktuell um die Spendenaktion "200 Freunde gesucht" bestellt ist.

Sie war vergangenen Oktober unter anderem von Diakoniestiftung, Falk-Verein und evangelisch-lutherischer Kirche ins Leben gerufen worden, um dem Falk-Jahr 2013 mehr als nur vorübergehenden Glanz zu verleihen. Vielmehr erinnerte man sich an den Wahlspruch des Schriftstellers und Laientheologen Johannes Daniel Falk: "Die Predigt ist keine Tat. Aber die Tat ist eine Predigt."

Das soll sich nun auch in der "Weimarer Tafel plus" verwirklichen. Sie richtet sich an die Kindergeneration der bei der Diakoniestiftung angesiedelten Weimarer Tafel. Sozial vielfach benachteiligte Kinder brauchen, im Sinne Falks, mehr als etwas zu essen und vernünftige Kleidung. Sie brauchen Bildung sowie Hilfe, dabei regelmäßig auftauchende Schwierigkeiten zu überwinden.

Die werden sie bekommen: Im Mai gehts los. Bei der Tafel wird eine Stelle eingerichtet, auf der ein pädagogischer Mitarbeiter "Tafelsprechstunden" abhält. Es geht um kostenfreie, niederschwellige Angebote: Hausaufgabenhilfe, Bewältigung von Schulproblemen und Krisen, kreative Freizeitgestaltung.

"Tafelkarrieren" sollen verhindert werden

Um diese Tafelsprechstunde herum soll ein umfangreiches Netzwerk entstehen, in dem unter anderem erfahrene Sozialarbeiter tätig werden, aber auch ehrenamtliche Paten.

Die Stellenbeschreibung für den pädagogischen Mitarbeiter umfasst eine lange Liste von Aufgaben. Eine aber sticht hervor und darf wohl zugleich als zentrales Anliegen des Projektes gelten: "Tafelkarrieren" zu vermeiden. Laut Diakoniestiftung kommen längst bis zu drei Generationen einer Familie regelmäßig zur Weimarer Tafel.

Ein solches Projekt kostet Geld. Deshalb entstand die Spendenaktion, die nicht zufällig um die Zahl 200 kreist. Denn Falk gründete 1813 mit dem Stiftsprediger Karl Friedrich Horn die "Gesellschaft der Freunde in der Not". In ihr bemühte er sich um notleidende Kinder und Jugendliche und wurde zum Begründer der Jugendsozialarbeit.

200 Jahre später werden nun also 200 Freunde gesucht, die jeweils 200 Euro für die "Weimarer Tafel plus" spenden. Sind sie gefunden, hat man auf einen Schlag aber nicht 40.000 Euro beisammen, sondern 80 000. Weimars Superintendent Henrich Herbst konnte die Erfurter "Share Value Stiftung" ins Boot holen: Sie gibt zu jeder Spende den gleichen Betrag dazu.

Bisher, teilte Klaus Scholtissek mit, haben 36 Einzelpersonen jeweils 200 Euro gespendet. Gleichwohl wiegt das Spendenkonto weitaus schwerer: 28.907 Euro gingen dort schon ein.

Die "Weimarer Tafel plus" wird zunächst für drei Jahre geplant. Ihre Einrichtung darf als eigentlicher Höhepunkt des Falk-Jahres gelten. Die Ausstellung " . . . dem Volk und den Musen treu Johannes Daniel Falk in Weimar" wird am 11. Mai im Goethe-Schiller-Archiv eröffnet. Ein großes Festwochenende folgt am 25. und 26. Mai.

Spendenkonto bei der Sparkasse Mittelthüringen:

125 00 63 73

Bankleitzahl 820 510 00

Kontoinhaber: Diakonie Landgut / Weimarer Tafel Stichwort: Tafel plus


Michael Helbing / 23.02.13 / TA