Nach drei Jahren Pause kehrte der Schülerfreiwilligentag nach Weimar zurück, als Teil des thüringenweit von der Ehrenamtsstiftung initiierten Tages, der 2023 sein 15jähriges Jubiläum feiert. 400 Schülerinnen und Schüler waren in Weimar in 20 Einsatzstellen dabei. Darunter vier Einrichtungen, die zur Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gehören.
Das Landgut Holzdorf, das Seniorenpflegeheim Sophienhaus, der Kindergarten Sonnenhügel und die Marie Seebach Stiftung freuten sich über die jungen Helferinnen und Helfer.
Für Charlotte Lückhoff, Leiterin Sozialer Dienst im Seniorenpflegeheim Sophienhaus, ist der Tag noch „viel, viel besser gelaufen als erwartet“. Begleitet von16 Freiwilligen aus dem Goethegymnasium und einigen Altenpflegerinnen konnten fast 20 Seniorinnen und Senioren Sonne und Natur bei Musik und Spiel im Freien genießen. „Ich finde es total gut, wie ihr das gemacht habt“, lobte Charlotte Lückhoff die hoch motivierten Jugendlichen bei der Abschlussrunde. Eine weitere Kooperation mit der Klasse ist geplant.
Ganz früh aufstehen, hieß es für drei Schülerinnen des Goethegymnasiums, die in der Marie Seebach Stiftung auch einen ganz praktischen Einblick in den Beruf der Pflegekräfte gewannen.
Gerade im Aufbruch waren die 14 Kids der 5d des Goethe, die ihre (ehemaligen) Lieblingsbücher den Kindergartenkindern vorgestellt und gemeinsam mit ihnen im neugestalteten Garten des Evangelischen Kindergartens Sonnenhügel gespielt hatten. Die Aktion war ein großer Erfolg - alle hatten mächtig Spaß. Auf die Frage: „Wollt ihr das nochmal machen?“ kam ein begeistertes vielstimmiges „Jaaaaaa!“.
Einen Nachschlag erfuhr der Schülerfreiwilligentag am Dienstagvormittag im Park und Landgut Holzdorf: Die Klasse 7a des Friedrich Schiller Gymnasiums Weimar um Klassenlehrerin Anna Keller und ihrer Stellvertreterin Jessica Aniol legten tatkräftig mit Hand an: Wege wurden von Unkraut befreit, geschnittene Äste und Zweige beiseite geräumt, Müll gesammelt, im Herrenhaus geputzt und gefegt und gewischt. 28 hoch motivierte Jugendliche schaffen viel. „Die Schülerinnen und Schüler lernen, nicht nur mit dem Kopf zu arbeiten, sondern auch der Gesellschaft ganz praktisch etwas zurückzugeben“, begründet Klassenlehrerin Anna Keller den eintägigen Wechsel ins grüne Klassenzimmer. Ihre Stellvertreterin Jessica Aniol spricht von der Wertschätzung, welche damit auch Arbeiten erfahren, die nicht vordergründig ins Blickfeld rücken. So wird der Blick für Notwendiges geschärft, und die Schüler entwickeln bestenfalls sogar eigene Ideen für ehrenamtliche Einsätze.
Ronny Häußler, seit April Teamleiter Gartenbau und Landschaftspflege Holzdorf, freut sich über den temporären Zuwachs an helfenden Händen und empfindet den Einsatz am Schülerfreiwilligentag der Ehrenamtsstiftung Weimar als "große Bereicherung“.
Claudia Nenninger, Begleitender Dienst der Diakonie Landgut Holzdorf und Teamleiterin inclusio Weimar, sieht es als große Aufgabe an, junge Menschen für soziale und ehrenamtliche Arbeit zu sensibilisieren: „Zukunft kann man nur gemeinsam gestalten."
Wir danken ganz herzlich allen Beteiligten (Klassenleitern und Einsatzstellenverantwortlichen), die der jungen Generation diesen Tag ermöglichen. Organisation der Einsätze, Kommunikation innerhalb der Schulklassen, Koordination, Öffentlichkeitsarbeit - die Planung des Tages nimmt ein halbes Jahr in Anspruch. Und das Ergebnis kann sich nach drei Jahren Pandemiepause sehen lassen. Initiiert von der Thüringer Ehrenamtsstiftung, wird der Thüringenweite Aktionstag für Weimar von der EhrenamtsAgentur der Bürgerstiftung Weimar organisiert und von der Weimarer Wohnstätte unterstützt. Urkundenpate war Peter Kleine, Oberbürgermeister Stadt Weimar.
Text und Bilder: Christiane Weber, Anja Pfotenhauer-W., Stefanie Lachmann und Christiane Weber