Schwer kranke, sterbende Menschen brauchen Nähe. Die 15 Frauen, die beim ambulanten Hospizdienst der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein einen Kurs zum Sterbebegleiter absolviert haben, wollen diese Nähe geben. Sie wollen da sein, wenn es schwierig wird. Wollen helfen die verbleibende Lebenszeit ein wenig schöner zu machen, Familien unterstützen, Menschen beistehen.
„Unsere neuen Sterbebegleiterinnen wurden dazu ausgebildet, schwer kranke, sterbende Menschen zu begleiten. Für einige Monate oder wenige Stunden. Die Begleitung findet zuhause statt, wenn jemand allein lebt, wenn Familie da ist oder im Pflegeheim. Wohin wir gerufen werden, wollen die Frauen gehen“, sagt Anke Schmidt, Koordinatorin im ambulanten Hospizdienst. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie dort. Zu ihren Aufgaben gehört es, Ehrenamtliche für den Dienst zu befähigen, die Bitte auf Unterstützung entgegenzunehmen, Begleitungen zu organisieren und Menschen beizustehen. Die gelernte Krankenschwester hat schon dutzenden Menschen in den letzten Tagen und Stunden ihres Lebens beigestanden.
In der Ebersdorfer Kirche St. Christopherus hat der Segnungsgottesdienst stattgefunden. Pfarrer Tillmann Boelter aus Ebersdorf und Ramón Seliger, Rektor und Geschäftsführer der Diakoniestiftung, haben den Gottesdienst gemeinsam gestaltet, den Frauen die Befähigungsurkunde überreicht und sie für den Dienst gesegnet.
Umrahmt von schöner Musik, ermutigenden Worten und einem kleinen Fest wurde der Kursabschluss mit Wegbegleitern, Kollegen und Freunde gefeiert. Nun wollen die Frauen gerufen werden. Denn dafür wurden sie von Anke Schmidt und Ramona Kleinhenz ausgebildet. In den vielen Treffen lernen die Teilnehmenden zuhören, mitfühlen, aushalten, denn die Themen Abschied, Loslassen, Gefühle zulassen, gefasst sein, Mitgefühl zeigen, aber ehrlich bleiben, bestimmen den Kurs.
„Einige sagen, ich habe viel über mich gelernt, verstehe mich besser und kann andere besser verstehen“, sagt Anke Schmidt. Da sei ein gutes Rüstzeug, um Menschen beizustehen, mitzufühlen, aber auch die nötige Distanz zu wahren.
Die 15 Frauen leben in der Region Schleiz und Bad Lobenstein, sind Diakonin, Leiterin eines Seniorenzentrums, Pflegefachkräfte, Angehörige, die das Sterben der eigenen Eltern gut begleiten wollen und Frauen, die nach einer sinnvollen Aufgabe suchen.
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Kontakt: ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst, Leiterin Christine Josiger, Tel. 036651 3989-3989
Fotos: Kristina Schmidt
Text: Sandra Smailes