Für kranke und sterbende Menschen
In Zoppoten wurden am Samstag elf Hospizbegleiterinnen gesegnet
„Ich war davon ausgegangen, dass ich in dem Kurs gar nicht mehr viel lernen kann. Aber mir wurde eine andere Sichtweise auf Leben und Sterben vermittelt. Ich habe viel gelernt, zum Beispiel das Riechen, aber auch zu führen und zu halten“, sagte die Dipl. med. Gudrun Merkel aus Schleiz. „In meiner Arbeit habe ich täglich mit alten und sterbenden Menschen zu tun. Doch dieser Kurs hat meine Einstellung zum Leben, auch zu meinem eigenen komplett geändert“, so Stefanie Walther aus Görkwitz. Sie arbeitet als Leiterin im sozialen Dienst des Pflegeheimes Haus Elisabeth in Ebersdorf. „Schon immer wollte ich diesen Dienst tun, Dank einer Anzeige in der OTZ bin ich auf den Hospizbegleiter-Kurs aufmerksam geworden und konnte nun endlich lernen, worauf es ankommt“, sagt die pensionierte Verwaltungsangestellte Ilona Breternitz aus Ranis.
Diese und acht weitere Frauen der Region wurden am Samstag in der Zoppotener Kirche für ihren ehrenamtlichen Einsatz im ambulanten Hospizdienst der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein eingesegnet. Sie wollen in ihrer Freizeit kranken und sterbenden Menschen beistehen, sie ein Stück begleiten und auch deren Familien unterstützen. Gerufen werden sie von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Christine Josiger und Anke Schmidt. Bei ihnen gehen die Anfragen zu Begleitungen ein. Dann wird ausgewählt, welcher ehrenamtliche Begleiter zum dem jeweiligen Patienten passt und auch einsatzbereit sein könnte.
Gudrun Merkel hatte bereits ihren ersten Einsatz. Sie hat eine Familie in Oettersdorf begleitet. Der schwerkranke Mann ist mittlerweile verstorben und sie glaubt, dass sie ein Stück weit helfen konnte.
Die Hospizbegleiterinnen haben in den vergangenen Monaten einen Kurs besucht. „Ziel des Kurses ist die Befähigung zur Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen. Grundlage des Kurses ist das Konzept des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch- Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) „Verlass mich nicht, wenn ich schwach werde“, sagt Christine Josiger, Leiterin des ambulanten Hospizdienstes.
Der Gottesdienst am Samstag war Abschluss des Kurses und Beginn der ehrenamtlichen Tätigkeit. Die neuen Begleiterinnen haben ihre Teilnehmerurkunde, ein Holzkreuz, ihren Ehrenamtsausweise und Blumen erhalten. Zur Einsegnung waren Pfarrer Axel Kramme, der Rektor der Diakoniestiftung, Pfarrer Thomas Stein aus Heberndorf und Pfarrer Oskar Böhm aus Ebersdorf gekommen. Nach dem bewegenden Gottesdienst war zum Sommerfest in das Bungalowdorf an der Zoppotener Biere geladen. Dort saßen neue und schon erfahrene Sterbegeleiter bei Kaffee und Kuchen, Gebratenem und Musik noch lange beieinander.
Kontakt:
Christine Josiger, Leiterin des Hospizdienstes, Tel. 036651 3989-55 oder www.diakonie-wl.de
Bild (von Sandra Smailes): Pfarrer Axel Kramme, Rektor der Diakoniestiftung, und die neuen ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen bei der Segnung in der Zoppotener Kirche.
Links Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe, rechts Anke Schmidt, Koorddinatori des Hospizdienstes.