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Sophie - ein Name der verpflichtet

Sophie – ein Name der verpflichtet


Weimarer Seniorenpflegeheim Sophienhaus besteht seit zehn Jahren


Das Seniorenpflegeheim Sophienhaus im Zentrum von Weimar besteht seit zehn Jahren und das wurde am Freitag, 23. September, mit einer Festandacht im Saal des Mutterhauses und einem anschließenden Spätsommerfest gewürdigt.

Sehr viele der 90 Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch Mitarbeitende, Angehörige, Geschäftspartner, Mitglieder der Kirchgemeine Weimar und dem Träger Altenhilfe Sophienhaus gGmbH verbundene Menschen waren zur Feier eingeladen und erschienen.


„Sophie, ein Name der verpflichtet und dem wir zur heutigen Feier gedenken wollen. Denn Sophie Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach Großherzogin ist Namensgeberin und Vorreiterin bei der Gründung sozialer Einrichtungen. Der Gedanke, dass Pflege und Sozialfürsorge eng miteinander verbunden sind und dass für eine Tätigkeit in diesem Bereich fundierte Bildung und Ausbildung notwendig sind, machte Sophie weit über die Grenzen Weimars bekannt“, sagte Rainer Neumer, Geschäftsführer der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH und Geschäftsführer der Altenhilfe Sophienhaus gGmbH, zu Beginn der Festandacht. Er begrüße alle Gäste, vor allem Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf, den Superintendent Weimars Henrich Herbst und Schwester Rosemarie Grunert, die Oberin der Stiftung Sophienhaus.

In der Predigt sprach Pfarrer Axel Kramme, Rektor der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH, vom Sophienhausgelände als Keimzelle, die eine bewerkenswerte und außerordentliche Entwicklung genommen habe. Weil Sie als einziges Geschöpf nicht gealtert ist, sondern verjüngt wurde. Aus der vor 135 Jahren eingeweihten Kranken- und Altenpflegeschule ist nun ein Areal für alle Generationen geworden. Neben dem Seniorenpflegeheim sind die Johannes-Landenberger-Förderschule und der Kindergarten Sophiengarten entstanden. Mädchen und Jungen aus dieser Kindertagesstätte überbrachten musikalische Grüße zum Jahrestag des Seniorenpflegeheimes.


Ulrike Holitschke ist seit 2000 Leiterin des Pflegeheimes. Schon während der Planung und des Baus war sie im Team. Zur Festandacht erzählte sie den Gästen, wie es damals war. „Wir hatten zwei Bäder für 20 Menschen, Wasser wurde in Schüsseln in die Bewohnerzimmer getragen und es gab keinen Fahrstuhl. Im Wichernhaus hatten wir so schmale Zimmer, das eine Bewohnerin an ihre Schiffskajüte auf der Überfahrt zum Bosporus, wo sie einige Jahre als Kindergärtnerin gearbeitet hatte, erinnerte; erzählte Ulrike Holitschke. Heute gehört das Seniorenpflegeheim zu den modernsten Häusern in Thüringen, ist voll belegt und bietet einen breites Angebot im Sozialen Dienst. Für die 90 Bewohner sind 90 Mitarbeitende da. Das sind neben dem Pflegepersonal auch Auszubildende, Verwaltung, Technischer Dienst, Hauswirtschaft und Sozialer Dienst. Außerdem, so teilte Ulrike Holitschke mit, sind mittlerweile 40 Ehrenamtlicher Helfer im Dienst, um den älteren Menschen für zusätzliche Freizeitangebote, Spaziergänge oder kleine Ausflüge zur Seite zu stehen. „Sie sind aus dem Alltag des Sophienhauses nicht mehr wegzudenken“, sagte sie.

Die Entscheidung in ein Pflegeheim zu ziehen falle niemandem leicht, oft passiere dies dann, wenn die Frauen oder Männer an körperliche Grenzen stoßen, die Demenz den Alltag nicht mehr allein bewältigen lässt oder Einsamkeit in der eigenen Wohnung traurig oder krank macht. Egal in welchem Zustand und aus welchem Grund die Menschen in das Sophienhaus ziehen, es werde stets versucht allen Bedürfnissen gerecht zu werden und Lebensfreude zu erhalten oder wieder zu wecken.


Die Bedürfnisse der alten Menschen haben sich in den vergangenen zehn Jahren verändert. „2001 waren etwa 30 Bewohner an Demenz erkrankt, mittlerweile leben hier fast 70 Menschen mit Demenz. „Das ist für die Mitarbeitenden eine große Herausforderung. Wir haben das Beschäftigungskonzept angepasst und können trotz aller Tragik der Erkrankung immer wieder auch liebevolle und lustige Begebenheiten erleben“, sagt Ulrike Holitschke.

Sie sprach dabei auch Stress und Stressempfinden der Mitarbeiter an, informierte, dass nun die elektronisch gestützte Pflegedokumentation eingeführt wird und sagte, dass es mittlerweile ein ganz großes Ziel ist, die Seele und das Wohlbefinden von Bewohnern und Mitarbeitenden zu pflegen.

Mit einem Dankeschön von Martin Gebhardt, Geschäftsführer der Altenhilfe Sophienhaus gGmbH und Vorsitzender des Geschäftsbereiches Altenhilfe der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, endete die Andacht. Er dankte der Einrichtungsleiterin Ulrike Holitschke, allen Mitarbeitenden und den ehrenamtlichen Helfern für ihren täglichen Einsatz für die alt gewordenen Menschen.

Anschließend wurde mit einem Buffet in der Cafeteria, Rundgängen durch das Haus, Musik, Info-Ständen und Zeit für Gespräche gefeiert.


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Text und Fotos: Sandra Smailes