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Spezialisierung für Menschen mit Demenz wird ausgeweitet

Die Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein betreibt in Thüringen zehn Senioreneinrichtungen. Drei davon sind auf die Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert: Im Friedrich-Zimmer-Haus in Weimar, im Martin-Luther-Haus in Erfurt und im Haus Elisabeth in Ebersdorf wird seit über zehn Jahren mit einem spezialisierten Konzept gearbeitet. Davon profitieren vor allem die erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern. Es unterstützt gleichzeitig das Personal bei der Bewältigung der Arbeit und ermöglicht Angehörigen einen besseren Umgang mit ihren Lieben. 

Diese Erfahrungen werden in den nächsten drei Jahren schrittweise auf vier weitere Einrichtungen der Diakoniestiftung ausgedehnt. Anlässlich der Auftaktveranstaltung im Landgut Holzdorf, sagt Martin Gebhardt, Geschäftsbereichsleiter der Altenhilfe: „In der heutigen Zeit einen verbindlichen Qualitätszirkel für die gelingende Pflege von Menschen mit einer Demenz zu gründen, ist eine besonders erfreuliche Angelegenheit. An vielen Orten wird über den Mangel an Personal geklagt, Menschen mit Demenz verlieren sogar ihre Heimplätze. Hauptgrund dafür ist in solchen Fällen oft die empfundene Überforderung der Pflegenden. Dabei sind Menschen mit Demenz besonders auf eine gute Versorgung in einem Pflegeheim angewiesen.“

Nicole Hartenstein, Pflegedienstleiterin einer der vier eingebundenen Einrichtungen, ist voller Engagement: „Wir unterstützen uns gegenseitig, um am Ende bei allen Mitarbeitenden eine förderliche Haltung und positive Einstellung für die spezialisierte Demenz-Pflege zu erreichen.“ Sie ist gleichzeitig Projektverantwortliche und derzeit in der Marie Seebach Kultur Wohnen in Weimar beschäftigt: „Im regelmäßigen kollegialen Austausch werden die offenen Fragen geklärt, Mindestanforderungen für die angemessene Versorgung festgelegt und das konkrete weitere Vorgehen in den Einrichtungen geplant“.
Die Projektteams der Häuser in Ebersdorf, Blankenhain, Ilmenau und Weimar arbeiten bereits an der Spezialisierung bzw. an einem abgeschlossenen Bereich. Termine für Fallbesprechungen und die individuelle Begleitung in den teilnehmenden Einrichtungen wurde abgestimmt.

Um gut auf zukünftige Herausforderungen durch die steigende Zahl an Demenzerkrankungen vorzubereitet zu sein, gibt es für jedes der vier Seniorenpflegeheime eine Patin aus einer der bereits spezialisierten Einrichtungen. Sie wird die Konzeptentwicklung begleiten sowie die Kolleginnen motivieren und fachlich beraten. „Wir werden ein Milieu in den Einrichtungen schaffen, in dem sich Menschen mit und ohne Demenz, aber auch alle Mitarbeitenden wohlfühlen können. Mit einer personenzentrierten Haltung und der gut abgestimmten Professionalität im Umgang mit Menschen mit Demenz ist dies möglich, so gelingt uns die Beziehungsgestaltung“, sagt Nicole Hartenstein.

Bilder (von Nicole Hartenstein): Gemeinsam nachdenken – die Diakoniestiftung hat einen Qualitätszirkel für die gelingende Pflege von Menschen mit einer Demenz gegründet, um weitere Häuser zu spezialisieren. Ein erstes Treffen hat im Landgut Holzdorf stattgefunden.