Tag der offenen Töpferei in Altengesees
Zum ersten Mal hatte die Töpferei der Werkstätten Christopherushof zum Tag der offenen Töpferei nach Altengesees eingeladen. Mit Erfolg. „Ich bin überrascht, es waren viele Leute hier. Eigentlich kamen die aus ganz Ostthüringen“, erzählt Töpfermeister Mario Lang. Es habe Gäste gegeben, die zum ersten Mal in einer Töpferwerkstatt waren, aber es seien auch Kenner gekommen. Beide Gruppen konnten in Altengesees ein breites Spektrum an Arbeit und Waren sehen.
13 Menschen mit Behinderung sind unter Anleitung von Fachkräften an irdenen Gefäßen sämtlicher Farben und Formen beschäftigt. Zwar waren am Sonnabend nicht alle Mitarbeiter da, aber zu sehen gab es die ganze Aufgabenbreite. Außerdem wurden spezielle Brenntechniken gezeigt. Der Raku-Brand, eine aufwendige, besonders schnelle, weil heiße Technik wurde im selbstgebauten Ofen gezeigt. „Die Rohlinge werden in den Ofen gelegt, dieser wird in wenigen Minuten auf 1000 Grand erhitzt und dann können die Gefäße schon wieder aus dem Ofen. In Sägespäne gehüllt und mit feuchten Tüchern verpackt, kühlen die Stücke aus, werden dann ausgepackt und mit Topfkratzern gereinigt“, erklärt Töpferin Katrin Kliemann den aufwendigen Brennvorgang, während sie am extrem heißen Ofen schwitzt.
Langsam geht es dagegen im Schmauchbrandofen. Auch dieses Gerät ist in der Werkstatt entstanden und wurde den Besuchern vorgeführt. „Das Arbeiten mit den Öfen ist für uns etwas besonders. Im Alltag nutzen wir den elektrischen Ofen. Aber durch die verschiedenen Benntechniken bekommen wir Waren in ganz unterschiedlichen Qualitäten. Kenner sehen sofort, welcher Artikel wie gebrannt wurde“, sagte Mario Lang. Es wurden zahlreiche Artikel verkauft. Blumenübertöpfe, zum Teil mit Frühlingsblumen bepflanzt, Kindergeschirr, sämtliche Becher und Vasen.
Besucher aus Bad Lobenstein waren zum ersten Mal auf dem Gelände der Werkstätten und zeigten sich begeistert. Die älteren Frauen haben spezielle Dinge, wie eine Vogeltränke und Figuren zum Bepflanzen für den Garten bestellt.
Die Gäste konnten selbst mit Ton arbeiten. Madeleine Chemnitz aus Eichicht und ihre Töchter Milli und Michelle nutzen die Gelegenheit. Türschild, Bilderahmen und Kaffeetasse werden in der Töpferei gebrannt und glasiert und können dann abgeholt werden.
Bettina Schmidt, die Vorsitzende der Geschäftsbereichs Eingliederungshilfe der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, war mit dem Tag der offenen Tür sehr zufrieden: „Ganz sicher wird es im nächsten Jahr wieder ein Angebot zum Tag der offenen Töpferei bei uns geben.“.
Bis dahin müssen Interessierte nicht warten. Der Hofladen mit Produkten aus der Töpferei und anderen Waren in Altengesees ist täglich geöffnet und zum Jahresfest der Stiftung am 18. Juni gibt es auch Gelegenheit zum Besuch in der Töpferei.
Text und Fotos: Sandra Smailes