Die Tagespflege St. Severi erhielt den Namen, den auch Blankenhains Gotteshaus trägt und befindet sich zudem gleich in dessen Nachbarschaft. So kam es nicht von ungefähr, dass die Diakoniestiftung ihre zweite Tagespflege in Blankenhain mit einem Gottesdienst in der Kirche eröffnete. Dem festlichen Akt, an dem auch Superintendent Henrich Herbst, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Diakoniestiftung ist, und Blankenhains Bürgermeister Klaus-Dieter Kellner teilnahmen, ging der Auftakt im Alltag bereits voraus. Seit Anfang November bietet die Tagespflege im Neubau von Jena-Wohnen an der Kirchstraße ihre Dienste an.
Zur Tagesbetreuung älterer und hilfebedürftiger Menschen, die zu Hause leben, stehen hier elf Plätze zur Verfügung. Fünf Diakonie-Mitarbeiter sowie ehrenamtliche Helfer gestalten die Zeit für die Gäste möglichst alltagsnah – vom gemeinsamen Kochen bis hin zu geselligen Plauderrunden. Auch eine Ergotherapeutin kommt regelmäßig in die Einrichtung. „Die Tagespflege wird schon jetzt sehr gut angenommen. Es gab bereits mehrere Tage, an denen sämtliche Plätze in Anspruch genommen wurden“, sagte Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung.
Der gute Zuspruch rühre auch daher, dass einige der Tagesgäste Bewohner des neuen Hauses sind und damit das Prinzip der kurzen Wege greift. Wer hier, direkt im Stadtzentrum zwischen Rathaus und Schloss, wohnt, kann die Leistungen der Diakonie in Anspruch nehmen, muss es aber nicht.
Auch für die Hausherren geht das Konzept auf. Ende September war die rund 3,8 Millionen Euro teure barrierefreie Seniorenwohnanlage, deren Bau im Mai 2016 begann, fertig gestellt. Seither konnte Jena-Wohnen hier 34 Wohnungen vermieten und beziehen lassen. Nur eine einzige steht derzeit noch leer.
Angesichts dieser Nachfrage hält es das Immobilienunternehmen für denkbar, auch noch weitere Flächen in der Lindenstadt auf diese Weise zu entwickeln. Nicht zuletzt soll davon auch das Umfeld profitieren.
Text: Jens Lehnert, Thüringer Allgemeine / 09.12.17
Bilder: Bernd Lindig