Nach 52 Jahren Umzug in eine neue Wohnung
Gemeinsames Seniorenwohnen im Zentrum von Saalfeld verspricht viel
Am 8. Mai ziehen Erich und Berta Häckel um. Nach 52 Jahren im Mehrfamilienhaus der Wohnungsgenossenschaft Saalfeld beginnt für das Saalfelder Ehepaar nun bald etwas ganz Neues. Sie werden im gemeinsamen Seniorenwohnen, einem Projekt der Saale-Neckar Diakonie gGmbH (Sane) im Zentrum von Saalfeld, leben.
Das Ehepaar, beide sind immerhin 79 Jahre alt, plant schon den Umzug, hat eine neue, vanillefarbene Küche bestellt und packt die ersten Bücherkisten.
„Wir freuen uns auf die neue Wohnung. Diese wird seniorengerecht und barrierefrei sein. Das heißt, es gibt einen Fahrstuhl, Handläufe an den Fluren, breite Türrahmen, ein praktisches Bad mit Dusche und einen Balkon. Wichtig ist uns auch die Nähe zur Sozialstation. Wir leben selbstständig können aber jederzeit Hilfe anfordern“, zählt Erich Häckel einige Vorteile auf. Bereits vor drei Jahren haben sich die beiden für die moderne Wohnform in Alter entschieden, lange bevor der Bau begonnen hat.
Der Abschied von der alten Wohnung, die selbst mit gebaut wurde, fällt dem Ehepaar nicht leicht. Soll aber sein, denn es gibt nach Aussage der beiden Senioren dort viele Möglichkeiten, das Leben im Alter noch angenehmer zu gestalten und diese wollen sie nutzen.
„So billig wie hier können wir woanders nicht leben, aber auf das allein kommt es nicht an. Hier wohnen wir im dritten Stock und haben keinen Fahrstuhl“, sagt Erich Häckel.
Das Seniorenwohnen zielt zum einen auf praktisches, barrierefreies Wohnen und zum anderen auf ein Leben in guter Gesellschaft.
„Interessant ist für die älteren Menschen, dass ein Konzept umgesetzt wird, das eine angenehme Gemeinschaft verspricht. Schon seit Planung des Hauses, kennen sich die meisten Mieter. Sie sind durch Treffen vor und während des Baus mehrmals zusammen gekommen, haben die Hausordnung mit gestaltet und sind zusammen nach Arnstadt gefahren, um dort ein Haus mit ähnlichem Wohnkonzept zu besichtigen“, zählt Martin Gebhardt, Geschäftsführer der Saale-Neckar Diakonie gGmbH auf. Im Haus gibt es einen Gemeinschaftsraum, den die Mieter einrichten und unterhalten. Dort wird es regelmäßige, aber auch spontane Treffen geben. So soll erreicht werden, dass sich im Alter niemand einsam fühlt. „Wir stellen uns vor, dass ein familienähnliches Netzwerk entsteht. Auf freiwilliger Basis, aus Freundschaft und Nächstenliebe werden sich die Mieter in Freud und Leid zur Seite stehen, sich unterstützen und die professionelle Hilfe ist ja dennoch im Haus“, sagt Martin Gebhardt. Er ist begeistert von dem Projekt, kann es selbst kaum erwarten, die ersten Mieter in ihrer neuen Wohnung zu besuchen.
Das Wohnangebot in der Brudergasse ist kein Betreutes Wohnen, eine Betreuungs-pauschale gibt es also nicht. Die finanzielle Unterstützung des Thüringer Sozialministeriums und die Städtebauförderung ermöglichen sozialverträgliche Mietpreise.
Das gemeinsame Seniorenwohnen entsteht im Haus der Diakonie Brudergasse 16/18 und wird Anfang Mai bezugsfertig sein. Derzeit ist der Innenausbau des neuen Hauses in vollem Gange, Fortschritte sind fast täglich sichtbar. Von den 17 Wohnungen ist nur noch eine Zwei-Zimmer-Wohnung frei. Interessenten können sich in der Diakonie-Sozialstation, Brudergase 6, bei Mathilde Zimmermann melden: Tel. 03671 57700, M.Zimmermann@diakonie-wl.de
Text/Fotos: Sandra Smailes