Viel los zum Töpfertag in Altengesees
Beinahe überwältigend war der Besucheransturm zum Tag der offenen Töpferei am Samstag (10. März) in Altengesees.
Als Töpfereimeister Mario Lang und Helferin Sabine Meyer aus Saalfeld fertige Produkte aus dem Raku-Ofen nahmen, standen die Gäste zeitweise in Reihen hintereinander. Auch in den Produktionsräumen war es häufig eng.
Die Töpferei in Altengesees gehört zur Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH und ist wie viele andere Bereiche (Weberei, Tischlerei, Bäckerei und mehr) ein Arbeitsangebot der Werkstätten Christopherushof für Menschen mit Behinderung.
In der Töpferei arbeiten zwölf behinderte Menschen und zwei Mitarbeiter. Leiter ist Töpfereimeister Mario Lang. Der Handwerksbetrieb fertigt Gebrauchsgeschirr, Schmuckgegenstände, Pflanzgefäße verschiedenster Art und Größe, Tierfiguren, wie Frösche und Vögel, aber auch Fantasiegebilde. Zu den beliebtesten Produkten zählt das Kindergeschirr mit handgemalten Figuren.
Die Gäste kamen aus Nachbarorten, wie beispielsweise Ina Franke aus Rauschengesees. Sie kennt die Waren, war aber noch nie in der Töpferei. Ute und Hans-Jörg Fidyka aus Blankenberg nutzen den Tag der offenen Töpferei gern, um in den einen oder anderen Handwerkbetrieb zu schauen. In Altengesees waren Sie zum ersten Mal und waren begeistert vom großen Angebot. Gleich mehrere Interessierte aus Kaulsdorf, Bad Lobenstein, Pößneck und Saalfeld waren da. Die meisten erzählten, dass sie die Waren vom Christopherushof kennen, auf Märkten gern kaufen und nun schauen wollten, wo produziert wird. Ein Grund in den kleinen Ort zu fahren war für viele Menschen sicher auch, dass dort gleich zwei Angebote zum Tag der offenen Töpferei gemacht wurden. Keramikerin Kathrin Rosemann-Tahar hatte ebenfalls ihre Werkstatt geöffnet, führte ihre Arbeit vor und bot fertige Produkte zum Kauf.
Dorothea Hagenberg aus Saalfeld arbeitet ehrenamtlich im Diakonieladen Geben und Nehmen. Das Geschäft ist ein Angebot der Diakoniestiftung in Saalfeld. Neben günstigen Kleidungsstücken und gebrauchten Waren werden eine Teestube und ein Verkauf von Werkstattprodukten angeboten. „Wir verkaufen die getöpferten Sachen gut. Nun haben wir endlich mal die Möglichkeit genutzt, um zu sehen, wie die schönen Dinge angefertigt werden. Dann wird der Verkauf bald noch mehr Freude machen“, sagte die 73-Jährige.
Gearbeitet wurde am Samstag bis auf das Brennen der Ware im Raku-Ofen nicht. Doch zu sehen gab es viel und es konnte selbst gebastelt, gekauft und bestellt werden. Töpfermeister Mario Lang war unentwegt damit beschäftigt Ware zu verpacken, zu kassieren und Bestellungen aufzunehmen.
Am 16. Juni, dem Jahresfest in Altengesees, gibt es wieder die Möglichkeit zum Schauen, Staunen und Kaufen. Denn für viele Leute ist es überraschend, was die Menschen mit Behinderungen, die in anderen Lebensbereichen Unterstützung oder Assistenz benötigen, herstellen können.
Info zur Töpferei / Bestellungen: Tel: 036643 300, Werkstatt.Altengesees@diakonie-wl.de
Text/ Fotos: Sandra Smailes