Weniger Schmerzen
Seniorenzentrum Emmaus nimmt Vorreiterrolle in Schmerzbehandlung ein
Das Seniorenzentrum Emmaus in Ebersdorf möchte zukünftig die Bewohner noch besser betreuen und hat dafür am Freitag eine Weiterbildung zum Thema Kontinuierliche Schmerztherapie im Pflegeheim angeboten.
22 Pflegefachkräfte der Häuser Emmaus und Elisabeth, in denen mehr als 100 alte Menschen leben, haben teilgenommen.
„Eine Vielzahl an Demenz erkrankter Menschen wird bei Unruhe mit Psychopharmaka oder ähnlichen Medikamenten behandelt, in Wirklichkeit haben sie jedoch Schmerzen. Dem wollen wir entgegen kommen und in unseren Einrichtungen gezielt Schmerzen stillen, zum Beispiel durch den Einsatz von Schmerzpumpen“, sagt Wolfgang Schobert, Pflegedienstleiter des Seniorenzentrum Emmaus in Ebersdorf.
Dafür ist professionelle Begleitung notwendig und die wird vom der GesundHeitsGmbH Deutschland (GHD), dem größten ambulanten Gesundheits-, Therapie- und Dienstleistungsunternehmen Deutschlands geleistet.
Die Weiterbildung wurde von Stephan Barthel, Teamleiter der GHD, geleitet. Barthels, Fachkrankenpfleger in Intensivmedizin und Anästhesie, sagte, dass ihm bundesweit keine Altenhilfeeinrichtung bekannt ist, die so gezielt mit Schmerzmitteln arbeitet. „Bisher sind wir mit diesen Methoden ausschließlich in Palliativstationen und bei Hospizdiensten tätig. Die Bemühungen in Ebersdorf nehmen eine Vorreiterrolle ein. Tests solcher Art kenne ich sonst nur an der Uni-Klinik in Jena“, sagt er.
Barthel führte die Teilnehmer zunächst in die Schmerzkunde ein. Was ist Schmerz? Wie entsteht Schmerz? Wie fühlen wir Schmerz? Vertiefend wurde behandelt was Schmerztherapie leistet und wie geholfen werden kann.
Die Frage warum im Seniorenzentrum von Pflegepersonal und nicht vom Arzt festgestellt wird, warum der Bewohner leidet und wie der Schmerz gelindert werden kann, beantworten Pflegedienstleiter, Apotheker und auch Altenpflegerinnen gleichermaßen: Die pflegende Person erbringt viel mehr Zeit mit dem Bewohner als ein Arzt und deshalb sollte dieser auch gezielt helfen können. Die Medikamente würden zum Beispiel mit Schmerzpumpen verabreicht, die wie Insulinspritzen funktionieren. Deshalb hat im Anschluss an die Theorie eine Einweisung in die Handhabung der einer Schmerzpumpe ähnlichen Geräte stattgefunden.
Bild (von Sandra Smailes): Stephan Barthel, Teamleiter der GHD, erklärt die Funktion einer Schmerzpumpe.