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Was bleibt, wenn ein Mensch stirbt?

Der ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst hat am 7. März ein Theaterstück zum Thema: Sterben und Tod, Verlust und Trauer aufgeführt und eine Ausstellung eröffnet.

Ein umhäkeltes Taschentuch, Stecknadeln mit bunten Köpfen, Ansichtskarten, eine abgegriffene Bibel, aber auch Tonfiguren, Bilder, Gedichte und vieles mehr zeigt die Ausstellung „Was bleibt, wenn Du gehst“ in der Bad Lobensteiner Stadtkirche Sankt Michaelis. Bis Ostern sind die kleinen Kunstwerke, Zeichnungen und Erinnerungsstücke zum Thema Sterben, Tod und Trauer dort zu sehen. Zusammengetragen wurde das Material von Freiwilligen HelferInnen des Hospizdienstes der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein.

Diese hatten im März in die Kirche eingeladen. 16 Mitwirkende haben dort Abschieds-Szenen aufgeführt und damit das als Tabu-Thema geltende Sterben und den Tod behandelt. Etwa 200 Gäste verfolgten, wie Maximilian Schmidt als Jugendlicher den Abschied von seiner sterbenden Oma erlebt. In dem kleinen Schauspiel begegnen ihm während dieser Zeit verschiedene Menschen. Seine Mutter, welche ihre Mutter verliert, hat keine Zeit und wohl auch keine Kraft, auf den Jungen einzugehen. Seine Freunde möchten mit ihm lustige Nachmittage verbringen. Ein Bekannter versucht mit ihm zu sprechen, weiß aber, dass egal, was gesagt wird, es immer das Falsche sein wird. Denn jeder macht mit den Sterben und dem Tod seine eigenen Erfahrungen. Der 16-jährige Maximilian Schmidt hat im Dezember seinen Opa verloren, spielte seine Rolle sehr gut und hat sicher sein Erlebtes mit eingebracht.

Viele Erfahrungen und doch immer wieder anders, so erleben die ehrenamtlichen HospizhelferInnen ihren Dienst. „Erst am Sonnabend wurden wir zu einer Sterbebegleitung in der Region gerufen“, erzählt Christine Josiger. Sie leitet den Hospizdienst, der in der Region einmalig ist, seit Jahren mit viel Engagement. Allein in den vergangenen zwei Wochen waren HelferInnen in Lössau, im Seniorenzentrum Emmaus in Ebersdorf, im DRK-Pflegeheim und in zwei Familien, um sterbenden Menschen und deren Angehörigen beizustehen. „Die Hilfe ist ganz verschieden. Manchmal kommen wir in Kontakt mit den Sterbenden, ein anderes Mal sind nur noch Sitzwachen möglich, ohne ein Wort mit dem entschlafenden Menschen wechseln zu können. Oft geht es darum, den Angehörigen zu bestätigen, dass Sie alles richtig machen oder diese zu beraten“, zählt Christine Josiger auf.

Wichtig ist den engagierten Frauen und Männern, dass der Dienst der Sterbebegleitung kostenfrei und für jeden Menschen nutzbar ist. „Ehrenamtlich und ohne große Worte tun diese Helfer diesen großen Dienst am menschlichen Leben. Wir sind stolz darauf, diese Hilfe anbieten zu können“, sagte Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein nach dem Stück. Außerdem verwies er auf die Broschüre „Abschied“, ein Heft, dass beim Umgang mit Sterben, Tod und Trauer ein Begleiter ist, schon hundertfach aufgelegt und verkauft wurde. Die Abschiedsbroschüre gibt es beim Hospizdienst. Dort können auch die Erinnerungsausstellung und das Stück „Was bleibt, wenn Du gehst?“ nachgefragt werden, denn die ehrenamtlichen HospizhelferInnen sind bereit, die Abschieds-Szenen auch in andern Kirchen oder Gemeindesälen aufzuführen.

Sandra Smailes
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising
Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein


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