"Hilfebedürftige Menschen sollen nicht in ihrer Not verharren oder sich dort einrichten. Wir wollen ihnen helfen da herauszukommen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Besonders liegen uns dabei die Kinder am Herzen", sagte Dr. Klaus Scholtissek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, zur Eröffnung der Weimarer Tafel plus. Die Weimarer Tafel plus gehört zur Diakoniestiftung und ist eine Ergänzung der Weimarer Tafel, die regelmäßig von etwa 1600 Erwachsenen und rund 800 Kindern zur Versorgung mit Lebensmitteln genutzt wird. Zur Eröffnung auf dem Gelände der Tafel konnte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht begrüßt werden. "Wieder einmal geht von der Stadt Weimar ein Impuls aus, der fortschrittlich ist, im christlichen Sinne läuft und auch ehrenamtliche Arbeit anerkennt. Es ist uns allen bewusst, dass Armut da ist, nun beginnen sie aber etwas, um dem entgegenzuwirken."
Auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf, Weimars Superintendent Henrich Herbst, Dieter Bauhaus,Präsident der IHK Erfurt und Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen, sowie Dr. Wolfgang Teske, Vorstand der Diakonie Mitteldeutschland, waren der Einladung gefolgt und würdigten das Angebot in ihren Grußworten. Oberkirchenrat i. R. Walter Weispfennig war in diesem Jahr schon zum zweiten Mal aus Hessen zur Tafel nach Weimar gereist. Dank der großartigen Unterstützung seiner Stiftung, der Share Value Stiftung, kann das gespendete Geld verdoppelt werden und so konnte die Tafel plus jetzt offizell eröffnet werden. Für eine Überraschung sorgte Dieter Bauhaus. Er übergab von der Sparkasse Mittelthüringen ganz spontan 5000 Euro an die Weimarer Tafel plus.
Das Angebot
Bei „Weimarer Tafel plus“ geht es um Unterstützung und weitergehende Hilfen für Tafelnutzer. „Wir wollen die Tafel mit dem Geld nicht etwa schöner machen, am besten wäre, es gäbe die Tafeln gar nicht. Wir wollen mit Angeboten für Kinder die Tafelkarrieren durchbrechen“, sagt der Weimarer Superintendent Henrich Herbst. Dank vieler Spenden und der Unterstützung von nun schon 152 Tafel-Freunden ist genügend Geld zusammen gekommen, um das Projekt für zunächst drei Jahre durchführen zu können. Die Sozialpädagogin Heidrun Reinfried bietet seit Mai in der Tafel Sprechstunden, Hausaufgabenhilfe, Kinderfreizeiten, Familienerholung, Eltern-Kind-Frühstück und Kreativnachmittage an. Damit werden die Menschen erreicht, sie können ihre Probleme ansprechen und Fragen stellen. Ziel ist es, die Menschen zu bestehenden Hilfsangeboten weiterzuvermitteln und ihnen bei offenen Fragen zu helfen.
Die Projektpartner
Die Initiative zu diesem Projekt geht auf das Falk-Jahr 2013 zurück: Vor genau 200 Jahren gründete Johannes Falk die „Gesellschaft der Freunde in der Not“ mit dem Ziel, den infolge der Kriegswirren notleidenden Jugendlichen Unterkunft und Ausbildung und damit Lebenschancen zu ermöglichen. In der Tradition Johannes Falks sollen seine Ziele auch heute verwirklicht werden. Das Projekt wird von der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein getragen und von den Partnern Johannes Falk e.V. Weimar, Diakonisches Werk Evang. Kirchen in Mitteldeutschland, Diakonisches Bildungsinstitut Johannes Falk, Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis und Kirchengemeinde Weimar unterstützt.
Text/Fotos: Sandra Smailes