Rollstuhlparcours brachte Perspektivwechsel
Seniorenzentrum und Kinderhaus in Ebersdorf feiern gemeinsam mit vielen Gästen
Wie fühlt es sich an, im Rollstuhl zu sitzen? Zum gemeinsamen Sommerfest des Seniorenzentrums Emmaus und des Kinderhauses Gottesschutz in Ebersdorf konnten auch große und kleine gesunde Menschen probieren einen Rollstuhl zu steuern.
„Dieser Perspektivenwechsel war für mich einer der Höhepunkte unseres Festes. Unsere Motopädin hatte im Sportraum einen Parcours für Rollstuhlfahrer aufgebaut und dort konnte ein Führerschein gemacht werden. Viele gesunde Menschen haben gemerkt, wie kompliziert es ist, so ein Gerät zu bedienen“, sagt Diana Reinhardt, die Leiterin des Kindergartens. Sie, aber auch Anja Küfner, die Leiterin des Seniorenzentrums, waren vom gemeinsamen Fest begeistert. „Wir hatten schon im Vorfeld ein gutes Gefühl, dass sich die Gäste, Bewohner und Kinder so gut mischen würden, war eine schöne Überraschung“, sagte Anja Küfner.
Das Fest hatte bereits am Vormittag mit einem Gottesdienst begonnen. Dieser wurde von Pfarrer Albrecht Stammler gestaltet. Kinder und Senioren hatten nebeneinander Platz genommen, zusammen gesungen und von den Kindern gab es gebastelte Schmetterlinge für die alten Menschen.
Am Nachmittag begrüßte Dr. Klaus Scholtissek, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Diakoniestiftung, die Gäste im Hof des Seniorenzentrums. Auch ihm war anzumerken, wie viel Freunde ein gemeinsames Fest macht. Er konnte den vielen Besuchern einiges zu beiden Häusern mitteilen. So zum Beispiel, dass im Kinderhaus Gottesschutz seit nunmehr 90 Jahren Kinder betreut werden. Früher wurde es als Kinderheim genutzt. Heute sind ein Kindergarten mit besonderen Angeboten, eine Frühförderstelle und das Team für flexible Erziehungshilfen im Haus untergebracht.
Anschließend führten Kinder ein musikalisches Programm auf. „Beim Sommerfest auf der Wiese“ sangen Sie und verwandelten sich in kleine Käfer, Bienen, Schmetterlinge, Frösche und Spatzen die singend und tanzend die Zuschauer begeisterten. Es war eine Freude zu erleben wie Bewohner und Gäste sich anstecken ließen und in den Gesang der Kinder mit einstimmten.
Der Rollstuhlparcours war ein Höhepunkt, es gab aber viel mehr zu erleben. Musik von den Weißensteiner Musikanten, ofenfrische Detscher, hausgebackener Kuchen, Bastel- und Mitmachangebote, Besichtigung der Einrichtungen und Verkaufsstände waren geboten. „Wir hatten viel Freude mit der Luftballonaktion. Nicht nur die Kinder, auch die älteren Menschen haben Luftballons bekommen und diese fliegen lassen. Dafür danken wir Wurzbacher Gas, denn von dort wurde das gesamte Helium gesponsert“, sagt Frau Küfner. Aber auch viele andere Firmen und Privatpersonen haben das Fest unterstützt. Dank der Hilfe von ehrenamtlichen Helfern und den Eltern konnte viel geboten werden.
„Die Einrichtungen Emmaus und Gottesschutz liegen eng beieinander, gehören dem selben Träger, der Diakoniestiftung, an und bieten Kindern und Alten regelmäßig Gelegenheit Begegnungen und gemeinsamen Aktionen. So kam uns die Ideen zum gemeinsamen Sommerfest. Die Premiere ist gelungen und es wird sicher eine Wiederholung geben“, so die Leiterin des Kinderhauses Diana Reinhardt.
Fotos: Gisela Herwig / Text: Sandra Smailes