Manuel Sülzbrück ist zufrieden und richtig glücklich. Seit einigen Wochen ist er Mitarbeiter im Evangelischen Waldkindergarten der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein im Landgut Holzdorf. Seine Aufgaben dort sind vielfältig. Er begleitet die Kinder auf dem Weg zum Kindergarten. Dafür trifft er sich mit ihnen am Bahnhof in Weimar, fährt im Zug bis nach Holzdorf mit und läuft mit ihnen zum Kindergarten. Dort verbringen sie viel Zeit im Park. Draußen werden Verstecke gebaut, Tiere besucht, Pflanzen gepflegt oder geerntet.
"Alles hier macht mir sehr viel Freude. An die viele Zeit draußen habe ich mich schnell gewöhnt, jetzt genieße ich das. Wir entdecken die Natur, spielen Fußball oder bauen kleine Häuschen aus Ästen oder Zweigen. Die Zeit vergeht meist viel zu schnell", sagt er.
Der 31-Jährige ist der erste Mitarbeiter mit Handicap, der diesen Arbeitsplatz in einem Kindergarten unterstützt durch das Budget für Arbeit aufnehmen kann. Vor sechs Jahren wurde Manuel Sülzbrück die Beschäftigung im Landgut Holzdorf von der Agentur für Arbeit vorgeschlagen. Er hat in einige Bereiche reingeschnuppert und sich für ein Praktikum im Kindergarten entschieden. Dort wurde er über das Programm Prawo Plus begleitet, konnte sich beim Anderen Leistungsanbieter Landgut Holzdorf probieren, seine Fähigkeiten testen, sein Durchhaltevermögen unter Beweis stellen und jetzt dank des Budgets für Arbeit in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis wechseln.
Manuel Sülzbrück ist ein Mitarbeiter im Erzieherinnen-Team um Leiterin Jana Muth, ein sehr beliebter noch dazu. „Der einzige Unterschied ist, dass wir über das Budget für Arbeit einen großen Teil der Lohnkosten von der Agentur für Arbeit erstattet bekommen. Diese Leistung der Eingliederungshilfe ermöglicht ihm den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt mit fachlicher Begleitung. Wir sind stolz und dankbar, dass wir einen so liebenswerten, jungen Mann für diese Stelle gefunden haben, der uns nicht nur als pädagogische Assistenz, sondern auch als Hilfe in der Hauswirtschaft unterstützt", sagt Nicole Oberländer, Geschäftsbereichsleiterin Kinder, Jugend, Familien in der Diakoniestiftung.
„Das hier ist ein Volltreffer, ich bin sehr freundlich aufgenommen worden, komme gut zurecht und liebe meine Arbeit. Jetzt gehöre ich ganz und gar zum Team, verdiene mehr Geld und kann meiner Sozialversicherungspflicht nachgehen. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl", sagt er.
Der 31-jährige ist ein Vorreiter, dem einige Männer und Frauen in eine Arbeit folgen könnten. Im Evangelischen Kindergarten Sophiengarten ist eine Hauswirtschaftshilfe beschäftigt, auch sie will sehr gern in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis wechseln. Benjamin Egerer, Fachbereichsleiter Integrationsmanagement beim Anderen Leistungsanbieter. und sein Team unterstützen sie und weitere Klienten auf diesem Weg.
Hintergrund:
Zum 1. September 2025 wurde er über das Budget für Arbeit in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis übernommen. Damit ist er ein Beispiel für gelungene Teilhabe und zeigt, wie Menschen mit Behinderung durch individuelle Förderung und passende Rahmenbedingungen ihren Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden können. Zukünftig wird er im Waldkindergarten tätig sein, dort das Personal bei der Betreuung der Kinder unterstützen, in der Küche helfen und sämtliche anfallende Arbeiten verrichten. Ein Meilenstein für ihn und auch für die Inklusion von Menschen mit Handicap in Holzdorf. Weitere werden ihm nacheifern. „Die Entwicklung von Manuel Sülzbrück steht sinnbildlich für das, was Inklusion bedeutet: Chancen eröffnen, Potenziale sichtbar machen und nachhaltige berufliche Perspektiven schaffen“, sagt Bettina Schmidt, Geschäftsführerin Diakonie Landgut Holzdorf.
Kontakt: Benjamin Egerer M.A. Fachbereichsleiter Integrationsmanagement, Tel.: 03643 – 4578-541, Mobil: 0151 - 52664989, Mail: B.Egerer@diakonie-wl.de



