In einem besonderen Gottesdienst in Krölpa wurden drei Frauen für ihren Dienst als ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen gesegnet. Gleichzeitig wurde die langjährige Leiterin Christine Josiger mit dem Goldenen Kronenkreuz, der höchsten Ehrung der Diakonie Deutschland ausgezeichnet.
Der ambulante Hospizdienst der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein begleitet seit mehr als 20 Jahren schwer kranke, sterbende und trauernde Menschen. Die Begleiterinnen und Begleiter sind fast ausschließlich ehrenamtliche Helfer. Sie werden in einem mehrmonatigen Kurs geschult und damit für die Begleitung sterbender Menschen und deren Angehörige vorbereitet.
Zu Beginn dieses Jahres hat ein Kurs in Neustadt in den Räumen des Pflegedienstes Ricarda Böhme stattgefunden. Drei Teilnehmerinnen haben diesen erfolgreich abgeschlossen. Claudia Romisch, Angelika Berrang und Birgit Förtsch sind jetzt gut gerüstet, um Menschen am Übergang vom Leben zum Tod zu begleiten.
Die drei Damen haben aus verschiedenen Gründen dieses Ehrenamt gewählt.
Angelika Berang war Hausärztin und hatte immer wieder Kontakt mit dem Thema Sterben und Tod. Jetzt setzt sie sich noch einmal neu mit dem Thema auseinander.
Birgit Förtsch arbeitet in einem Pflegeberuf. Sie will ihr Fachwissen einbringen, sich intensiv mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen und ganz bewusst für andere Menschen da sein.
Claudia Romisch ist Pfarrerin und war bisher in Neustadt tätig. Auch sie ist ständig mit dem Thema konfrontiert und hatte Interesse an neuen Blickwinkeln. Vor einigen Wochen ist sie nach Zeitz gezogen und wird dort zukünftig die Hospizarbeit unterstützen.
Alice Neumeister hat den Kurs als hauptamtliche Mitarbeiterin geleitet. Sie wird es sein, die den Helferinnen ihre ersten Einsätze vermittelt. „Die Hilfe, Rat oder Trost suchenden Menschen rufen bei uns an, schildern ihre Situation und wir kommen ins Gespräch. Bei einem Erstbesuch zuhause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim klären wir, wie Hilfe möglich ist. Dann suche ich die passende ehrenamtliche Helferin und vermittele den Kontakt“, so schildert sie die Kontaktaufnahme.
Manchmal kommt es nur zu einem Telefonat. Häufig finden mehrere Besuche statt. Diese sind durchaus unterschiedlich, manchmal sehr intensiv und über mehrere Stunden. Es werden Gespräche geführt, kleine Wünsche erfüllt, gemeinsam gesungen, gelacht, gebetet oder geweint. „Manchmal genügt das Dasein. Still am Bett sitzen, zu hören, manchmal gilt es zu vermitteln. Wie das Leben, so ist auch das Sterben sehr individuell“, sagt Alice Neumeister. Sie freut sich auf die Verstärkung im Hospizdienst. Die ehrenamtlichen Begleiterinnen treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, zur Reflektion und kleinen Weiterbildungen.
Für einen gelungenen, festlichen Start sorgte der Gottesdienst. Die Predigt von Pfarrerin Ute Thalmann, Worte der Ermutigung und die Segnung gaben der Einführung einen festlichen Rahmen.
Die Ehrung mit dem Goldenen Kronenkreuz kam für Christine Josiger überraschend. Vor 22 Jahren hat sie den Hospizdienst mitgegründet, ihn aufgebaut und geleitet. „Sie haben einen Dienst geleistet an Menschen, die sie dringend gebraucht haben und immer wieder brauchen. Dass Menschen zwischen Leben und Tod nicht allein sind, dass sie begleitet sind, dass sie und ihre Angehörigen kompetent beraten werden, das ist ganz wesentlich auch Ihr Verdienst“, sagt Rektor und Geschäftsführer Ramón Seliger.
Kontakt: Alice Neumeister, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes in Saalfeld und Umgebung, Tel.: 03671 – 5256-3991, Mail: A.Neumeister@diakonie-wl.de