/suche/

Musik als Brücke über Demenz-Hindernisse

Mit dem Welt-Alzheimertag am 21. September rückt die Initiative „Länger fit durch Musik“ die Bedeutung von Musik, Singen und gemeinschaftlicher Aktivität für Demenzerkrankte ins öffentliche Bewusstsein. 
Im Haus Elisabeth in Ebersdorf leben rund 40 Menschen mit Demenz – jede Erkrankung äußert sich individuell und trotzdem gilt für alle Bewohner ein Ziel, den Alltag aufzuhellen, zu verschönen und ihnen Lebensfreude zu schenken.

Seit kurzem ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Seniorenzentrum Emmaus mit Haus Elisabeth und der Freien Montessori Gemeinschaftsschule Bad Lobenstein regelmäßige musikalische Nachmittage. Unter der Leitung der Musikpädagogin Aniko Rozgonyi-Zink finden abwechselnd musikalische Treffen statt. Zuletzt haben sich zwölf Bewohner und Schüler der Klassen 7 bis 10 im Café des Hauses Elisabeth getroffen. Es wurde gesungen, musiziert, getanzt, geschunkelt, gewunken und auf dem Stuhl gewippt. Erlaubt und erwünscht ist alles, was Freude bereitet.

Stefanie Walther, Leiterin des Sozialen Dienstes im Haus Elisabeth, beschreibt die Wirkung der Initiative: „Damit erreichen wir ein wichtiges Ziel, nämlich den Bewohnern Lebensfreude und ein gutes Gefühl zu ermöglichen. Viele von ihnen ziehen sich durch die Krankheit zurück, sind kaum ansprechbar oder beteiligen sich wenig. Die Musik schafft oft Dinge, die wir sonst nicht erreichen. Es ist eine Freude, das miterleben zu dürfen.“ Die positive Resonanz der Teilnehmenden bestätigt den Eindruck: Unsicherheit weicht einer spürbaren Freude; Bewegungen, Lippenbewegungen zum Text bekannter Lieder, Lachen und gemeinsames Singen prägen die Nachmittage.

Das Projekt „Länger fit durch Musik“ soll Freude bereiten, aber auch das Thema Demenz ins Bewusstsein der Jugendlichen rücken. Im Rahmen des Schulfachs „Verantwortung“ engagieren sich die Schüler sozial und künstlerisch und tragen aktiv zum Erfolg des Projekts bei.
Der Erfolg der musikalischen Nachmittage ist der erfahrenen Musikpädagogin Aniko Rozgonyi-Zink zu verdanken. Die Absolventin der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar hat mehr als 25 Jahre Berufserfahrung. Sie plant das Angebot, führt durch die Sessions und betreut die Beziehung zwischen Schülern, Bewohnern und dem Haus Elisabeth. Diese professionelle Begleitung gewährleistet einen strukturierten Ablauf, der sowohl pädagogisch als auch therapeutisch sinnvoll ist und vor allem Spaß macht.

Wir danken dem Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V., für das Projekt „Länger fit durch Musik“ und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung.

Mensch sein und bleiben – Angehörigentag am 29. September zum Welt-Alzheimertag im Haus Elisabeth
Anlässlich des Welt-Alzheimertages lädt das Team vom Haus Elisabeth in Ebersdorf am Montag, 29. September 2025, Angehörige und Interessierte ein. 
Im Foyer wird ab 16 Uhr eine Ausstellung mit berührenden Bildern von Menschen mit Demenz gezeigt. Der Fotografin sind wunderbare Eindrücke gelungen, die auf Leinwände gezogen wurden und einen guten Einblick in die Situation zeigen.  
Um 17 Uhr beginnt ein Vortrag mit dem Titel “Demenz- Mensch sein und bleiben”. 
Im Anschluss ist Raum für Begegnung und Austausch. 
Wo: Seniorenzentrum Emmaus, Haus Elisabeth Krankenhausstraß 8, Ebersdorf
Kontakt: Franziska Hecklau, Tel.: 036651 – 381911, Mail: F.Hecklau@diakonie-wl.de

Text/ Bilder: Sandra Smailes