Bei strahlendem Sonnenschein verbrachte Thüringens Sozialministerien Katharina Schenk den ersten Tag ihrer Sommertour im Seniorenzentrum Emmaus in Ebersdorf. Land und Leute kennen lernen, Eindrücke aufnehmen, hören was gut läuft und wo der Schuh drückt – dafür ist die Ministerin nach Ebersdorf gekommen und hat sich Zeit genommen, um die Angebote der Diakoniestiftung vor Ort kennenzulernen.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Ramón Seliger, Rektor und Geschäftsführer der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein, führte ein Rundgang über das Gelände. Neu ist dort seit April die Tagespflege St. Martin mit Platz für 13 Menschen. Im Moment sind noch Anmeldungen möglich. Das Besondere: Im Rahmen der Öffnungszeit von 10:30 - 18:30 Uhr stehen dort neben sämtlichen Wohlfühl- und Pflegeleistungen vor allem aktivierende und mobilisierende Angebote im Mittelpunkt. Tagespflege soll Spaß machen. Dass die Mitarbeiterinnen mit großer Freude dabei sind und die Gäste gern kommen, davon konnte sich die Ministerin überzeugen. Ebenso vom altehrwürdigen Charme im Bruder-Theodor-Schmidt-Haus, dem Betreuten Wohnen nebenan. Die 33 Wohnungen werden von der Diakonie Sozialstation, dem ambulanten Pflegedienst in der Region verwaltet. Dort wohnen Menschen, die eigenständig leben können, aber Sicherheit und Pflege in der Nähe schätzen.
Nach einem Blick in den Chorsaal und den lichtdurchfluteten Kirchsaal der Brüdergemeine wurde es praktisch. Anja Küfner, seit fast 20 Jahren Leiterin des Seniorenzentrums Emmaus, stellte ihre Einrichtung vor. 62 alt gewordene Menschen mit Pflegegrad leben dort, werden von den Mitarbeitenden professionell und liebevoll versorgt. Die Herzlichkeit war schon am Eingang zu spüren. Dort war Gisela Herwig vom sozialen Dienst mit Bewohnerinnen im Gespräch. Es wurde gesungen, geplaudert, Heuherzen geformt und diese mit Blumen geschmückt.
Beim Besuch der Wohnbereiche im stationären Teil des Seniorenzentrums nutzte Anja Küfner die Gelegenheit aktuelle Themen anzusprechen. Sie berichtete von der Herausforderung geeignetes Personal zu finden und zu binden und von den steigenden Kosten für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Als einen großen Schritt nach vorn, einen Meilenstein nannte sie das Konzept der therapeutischen Pflege in Ebersdorf. Die gezielte Mobilisierung dank Physiotherapeutin im Haus helfe Bewohnern, länger selbst bestimmt und besser leben zu können. So mancher konnte aus dem Heim heraus wieder nach Hause ziehen. Diese aktivierende Betreuung erlebte die Ministerin konkret, als der Rundgang fortgesetzt wurde. Auf der Terrasse beim Zeitungslesen, kleinen Bewegungsübungen und im blühenden Emmaus-Garten an Fitnessgeräten. Geräte, die Bewohnern und Tagesgästen Abwechslung beim Spaziergang bieten.
Zurück in den modernen Räumen der Tagespflege, warteten dort Agathe-Ansprechpartnerin Tamara Weinreich, Vorsorgeberaterin Birgit Uhlmann und Carsten Hahn, Bürgermeister von Saalburg-Ebersdorf. Für die Ministerin wurde so deutlich: das Besondere des Seniorenzentrums Ebersdorf liegt in der guten Vernetzung der verschiedenen Angebote. Hier kommen die individuellen Bedürfnisse der Menschen gut in den Blick. Es herrschte Einigkeit darüber, dass am Standort in Ebersdorf zusammen viel Gutes für die Menschen in der gesamten Region bewirken können. Dafür ziehe man einem Strang. So sollen die verschiedenen Informationswege weiter ausgebaut werden, um Menschen gut zu informieren. Der Bürgermeister will in Einwohnerversammlungen, mit dem Amtsblatt und beim Veröffentlichen von Stellenangeboten unterstützen.
„Unsere Stärke hier sind gute Vernetzung und kurze Wege für die Beratung und den fachlichen Austausch“, nennt Ramón Seliger das größte Pfund in Ebersdorf. Hier kommen Angebote der stationären, der ambulanten und der teilstationären Altenhilfe vor Ort gut zusammen. „Damit können wir den Menschen konkrete und individuelle Lösungen aus einer Hand anbieten."
Das Kinderhaus Gottesschutz in der Nachbarschaft, die hervorragende Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde vor Ort und die Nähe zum schönen Landschaftspark ergänzen das Miteinander. Die Transparenz und Durchlässigkeit der einzelnen Angebote imponierten der Ministerin.
Trotz aller Einigkeit und guter Sommerlaune, wenn es um Altenhilfe geht, stehen drei große Themen im Raum: Die Bezahlbarkeit der Angebote, die Leistbarkeit durch geeignetes Personal und die medizinische Versorgung in der Region. Und deshalb nimmt Katharina Schenk, Thüringer Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, nicht nur viele Ideen und Anregungen, sondern auch die eine oder andere Herausforderung aus Ebersdorf mit zurück in ihr Ministerium. „Es braucht tragfähige, kluge und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in der Altenhilfe. Dazu gehört neben den Fragen der Finanzierung auch die Frage, wie wir im ländlichen Raum attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen bieten können. Hier müssen wir alle zusammenarbeiten und nach guten Lösungen suchen.“ sagt Rektor und Geschäftsführer Ramón Seliger.
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Kontakt: Seniorenzentrum Emmaus
Lobensteiner Straße 17a, 07929 Saalburg-Ebersdorf
Leiterin Anja Küfner,
Tel.: 036651 - 69-130, Mail: A.Kuefner@diakonie-wl.de