Das Jahresfest der Evangelischen Stiftung Christopherushof in Altengesees ist immer ein Fest der Begegnungen und Überraschungen. Mehrere hundert Menschen mit und ohne Handicaps feiern mit, freuen sich auf den Tag und genießen das fröhliche Miteinander. Aus dem Dorf, dem Landkreis, aber auch von ganz weit her, kommen die Gäste, darunter Angehörige, Freunde, Kollegen, Geschäftspartner und Politiker.
Dr. Klaus Scholtissek, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, begrüßte am Samstag stellvertretend für viele andere Thüringens Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, Katharina Schenk, die erste Beigeordnete des Landrates im Saale-Orla-Kreis, Katrin Gersdorf, und Remptendorfs Bürgermeister Tino König.
„Wir wollen Orientierung geben“ – diesen Satz aus den politischen Diskussionen wandte er auch für die Arbeit in der Diakonie an: „Wir wollen Orientierung geben – als freier Träger mitten im Leben, der in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien, Kultur und Kirche beratende, pflegende, assistierende, tröstende und anwaltschaftliche Aufgaben übernimmt und darin Haltung zeigt – tagtäglich, professionell und nachhaltig.“
Durch die Grußworte zog sich wie ein roter Faden die Wahrnehmung, welche Wärme, welches Miteinander und welcher Zusammenhalt hier beim Jahresfest spürbar und erlebbar ist. Katharina Schenk, als neue Ministerin zum ersten Mal in Altengesees, ließ ihr Manuskript eingepackt und betonte ihren Willen zu einem engen Miteinander zwischen Landesregierung und freien Trägern wie der Diakonie.
Zahlreiche Gäste erlebten einen fröhlichen Gottesdienst unter der Leitung von Rektor und Geschäftsführer Ramón Seliger und Begleitung des Posaunenchores Friesau-Zoppoten. Der Werkstattchor, Bewohner und Mitarbeitende bereicherten diesen mit Musik und einem nachdenklich stimmenden Anspiel zur Jahreslosung: „Prüfet alles und behaltet das Gute!“ Diese Worte zogen sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst, über den Bettina Schmidt, Geschäftsbereichsleiterin Eingliederungshilfen und damit für die Werkstätten Christopherushof zuständig, sagte: „Wir haben den Gottesdienst aus dem Speisesaal heraus gelegt auf den Hof, der Sonne entgegen und mitten unter die Gäste.“
Eine echte Überraschung gab es für Thomas Gliemann. Er ist seit 1986 im Christopherushof tätig, hat als Mitarbeiter im technischen Bereich angefangen und überall mit angepackt, zum Beispiel in der Schalsteinproduktion, bei der Heuernte oder beim Schlachten. Mittlerweile ist er Wohnverbundleiter für die Standorte Altengesees und Bad Lobenstein, verantwortlich für mehr als 100 Klienten und mehrere dutzend Mitarbeitende. Ihm wurde für seinen besonderen Einsatz das Goldene Kronenkreuz der Diakonie Deutschland verliehen.
Auf die Überraschung, was in diesem Jahr eingeweiht oder übergeben wird, freute sich schon Markus Enders. Der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates der Evangelischen Stiftung Christopherushof ist dem Standort eng verbunden. Er sagte in seiner Ansprache, das Fest sei ein Garant für gute Laune und interessante Begegnungen. Stets überrasche man mit etwas Neuem, etwas Bleibenden. Nach dem Regiomat, dem Christo-Weg und der Christo-Bücherbox wurde am Samstag ein Pavillon im Sinnesgarten eröffnet. Der stattliche Holzbau ist in der Tischlerei der Werkstätten Christopherushof unter Leitung von Frank Müller und seinem Team entstanden. Dort wollen die Bewohner und Beschäftigten in Altengesees zukünftig schöne gemeinsame Stunden verbringen.
Zum Jahresfest selbst war noch keine Zeit, dort zu verweilen. Es gab zu viel zu entdecken. Die Motorradrundfahrten der Christlichen Biker und das Glücksrad mit Gewinngarantie des Diakonie Fördervereins stehen dabei ganz oben in der Gunst der Gäste. Auch die Detscher, Fladen, Eiskreationen aus Holzdorf und der gute Altengeseeser Kuchen gehören dazu. Kinder nutzen die Gelegenheit, Holzengel, Blumensamen-Kugeln und Kartenhalter herzustellen. Bei Werkstattführungen und an den Verkaufsständen der Töpferei, der Weberei, der Tischlerei, der Bäckerei und der Zigarrenmanufaktur wurde deutlich, was im Alltag in den Werkstätten Christopherushof geleistet wird.